Pferde und Winterweide: Darauf müssen Halter achten

Pferdehaltung auf Winterweiden

Im Winter brauchen pferde tägliche Bewegung und Sozialkontakt, auch wenn die Böden nass und matschig werden.

Großflächige, gut drainierte und leicht abschüssige Flächen sind besser geeignet als kleine, schlammige Patches.

Da Gras im winter kaum Energie liefert, ist Heu vor dem Rausstellen wichtig. So fütterst du nass- oder gefrostetes Gras aus und reduzierst Kolikrisiken.

Stelles sicher, dass immer frisches Wasser verfügbar ist. Frostsichere Tränken oder beheizte Lösungen sind ideal; sonst mehrmals täglich nachfüllen.

Behalte Fruktanrisiken im Blick: Nach kalten Nächten mit Sonne steigen die Werte. Empfindliche Pferde, etwa mit EMS oder Cushing, sollten lieber Paddock-Zugang bekommen.

Vor Saisonstart Löcher und Maulwurfshügel beseitigen, Zäune prüfen und einen Zahncheck planen.

Warum Winterweide wichtig ist: Bewegung, Luft und Sozialkontakt in der kalten Jahreszeit

Auch im Winter brauchen pferde freie Zeit im Freien, damit Körper und Kopf gesund bleiben. Die BMEL-Leitlinien fordern mehrstündige freie bewegung; das heißt mindestens zwei stunden täglich.

Kontrolliertes training ersetzt diese Zeit nicht vollständig. Eine Kombination ist sinnvoll: etwa 60 Minuten Reiten plus 60 Minuten Auslauf oder Weide als Minimum.

Freie bewegung stärkt den Bewegungsapparat, erhöht die Knochendichte und verbessert die Trittsicherheit. Regelmäßiger Auslauf fördert die Atemwegs-Selbstreinigung und stabilisiert Stoffwechsel und Verhalten.

Pferde nutzen die Zeit draußen zum ruhigen Umherwandern, Wälzen, Erkundungsverhalten und zur sozialen Fellpflege. Das reduziert schäden und macht den Umgang sicherer.

  • Mindestens zwei stunden freie bewegung pro Tag einplanen.
  • Kombiniere training und Auslauf: 60 Min Reiten + 60 Min Auslauf als Beispiel.
  • Bei längeren Aufenthalten (>4 Stunden) Raufutter geben, damit Fresspausen nicht länger als vier Stunden sind.

Pferdehaltung auf Winterweiden planen: Fläche, Boden und Weidemanagement

Großzügige weideflächen reduzieren Druckstellen und helfen der Grasnarbe, sich zu erholen. Plane so, dass einzelne Abschnitte zeitversetzt genutzt werden können.

Die richtige Weidefläche

Teile die weide in Rotationskoppeln. So nutzt du Abschnitte nur wenige Wochen oder ein Jahr und lässt andere ruhen.

Bei gesperrten Flächen richte einen belastbaren paddock ein. Künstlicher Bodenaufbau mit Tragschicht, Drainage und Tretschicht sorgt für festen Untergrund.

weidefläche

Weidepflege von Herbst bis Frühjahr

Im herbst düngen (Kompost/Thomasphosphat) und im November kalken. Im Winter Zäune prüfen und Entwässerungsgräben säubern.

Im frühjahr Fläche abschleppen, Maulwurfshügel verteilen, Kahlstellen nachsäen und erst nach Regen wieder weiden.

Bereiche clever aufteilen

Lege Fress-, Tränk- und Ruhezonen weit auseinander. Das fördert Bewegung und reduziert matsch um Hotspots.

  • Wähle trockene, gut durchlässige böden mit leichter Neigung.
  • Ebne löcher vor starkem frost und befestige Heuraufen und Tränken (z. B. Gitterplatten).
  • Setze stark genutzte Plätze nur stundenweise ein und sorge für Regenerationsphasen.

Fütterung, Wasser und Gesundheit: Heu, Tränke, Fruktan-Risiko und Zahnpflege

Richtiges Management von Heu, Wasser und Gesundheitschecks schützt dein Pferd im Winter. Die Weide liefert oft zu wenig Nährstoffe, daher ist Vorsorge nötig.

Heu zur Verfügung stellen

Stelle heu ständig zur Verfügung, damit lange Fresspausen vermieden werden. So stabilisierst du den Stoffwechsel und reduzierst Kolikrisiken.

Gib vor dem Rausstellen eine Portion Heu, zum Beispiel 30–60 Minuten vorher. Das verhindert hastiges Fressen von nassem oder gefrorenem Gras.

Wasser im Winter sichern

Schnee ersetzt kein wasser. Prüfe die tränke mehrmals täglich und setze frostsichere oder beheizte Systeme ein. Ballschwimmer sorgen für sauberes Wasser.

Wenn die tränke vereist, fülle mehrmals täglich frisches Wasser nach. Keine Stunden ohne Zugang — Wassermangel erhöht Kolikrisiken stark.

Fruktan, Risikopferde und Zahnpflege

Nach kalten Nächten mit Sonne steigen Fruktanwerte. Pferde mit EMS oder Cushing sollten besser in den Paddock mit Heu.

Vermeide geschnittenes, gefrorenes Grün als Haufennahrung; keimbildung kann Probleme machen. Vereinbare frühzeitig einen Zahncheck, damit dein pferdes Heu effizient verarbeiten kann.

  • Heu frei verfügbar halten.
  • Vor dem Weidegang anfüttern (30–60 Min) als beispielroutine.
  • Tränken täglich kontrollieren; frostsichere Lösungen bevorzugen.

Sicherheit auf der Winterweide: Zäune, Matsch, Frost und Schnee sicher managen

Gute Vorbereitung verhindert, dass Schnee, Frost oder Matsch zur Gefahr für dein Pferd werden.

Der richtige zaun hält Herden sicher. Er sollte hütesicher, stabil und gut sichtbar sein. Mindestens 0,75 × Widerristhöhe sorgt für Abstand. Pfähle setzen Sie zu einem Drittel in den Boden. Halte Pfahlabstände zwischen 2,6 und 5 m und 2–4 Querabgrenzungen mit 40–70 cm.

Sicherheitsdetails für Zaun und Zäune

Vermeide Stacheldraht und Knotengitter als alleinige Einzäunung. Kombi aus Holz/Metall mit Elektro ist auf großen Flächen geeignet. Prüfe Litzen und Befestigungen regelmäßig.

Gefahrenquellen entschärfen

Eben Löcher und Maulwurfshügel vor dem ersten frost. Stark zertretener, gefrorener Boden wird zur Stolperfalle. Befestige Hotspots wie Heuraufen, Tränke und Unterstand, um matschige Stellen zu reduzieren.

  • Kontrolliere giftpflanzen im Spätherbst und entferne Müll; unter schnee sind Gefahren unsichtbar.
  • Bevorzuge große, ebene Flächen bei starker Schneelage.
  • Halte einen sicheren Weg vom stall zur winterweide frei und sorge für trittsicheren Belag zu der tränke.

Dein Aktionsplan für den Winter: Täglicher Auslauf, wetterfeste Routinen und smarte Alternativen

Ein praktischer Aktionsplan sorgt dafür, dass Auslauf, Fütterung und Versorgung auch bei Frost sicher laufen.

Plane täglich mehrstündigen Auslauf (mindestens zwei Stunden) als Kombination aus Training und freier Bewegung. Gib vor dem Rausstellen Heu, prüfe Wasser und tränke und kontrolliere Zaun und Hufe.

Weiche bei aufgeweichten Böden auf wetterfeste Paddock-Flächen mit künstlichem Aufbau aus. Biete Raufutter, wenn das Pferd länger als vier Stunden draußen ist, und sichere Hotspots mit Gitterplatten.

Dokumentiere Zeit draußen, Wasseraufnahme und Bodenverhältnisse. So optimierst du die Pferdehaltung im Winter und vermeidest Schäden für Mensch und Tier.

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Redaktion
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Wer schreibt hier? Ich bin Christian, 33 Jahre alt und komme aus Hannover. Meine Leidenschaft zur Tierwelt habe ich im frühen Alter erlangt. Zusammen mit Hunden, Katzen, Vögeln und Kaninchen als Haustieren, habe ich jahrelange praktische Erfahrung erlernen dürfen. Viel Spaß beim Stöbern! Viele Grüße, Christian

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