Gute Pflege ist jetzt oberste Priorität. Gesunde Hufe werden auch bei Frost nicht kalt, weil starke Durchblutung und das isolierende Horn schützen. Dein Ziel ist Prävention, nicht künstliche Erwärmung.
Täglich auskratzen und Blick auf Strahl und Eisen helfen, Probleme früh zu entdecken. Matsch, scharfkantiger Schnee, Streusalz und Dauernässe erhöhen das Risiko für Strahlfäule. Ein Hufkratzer, Wurzelbürste und klares Wasser sind oft ausreichend.
Viele Hufschmiede empfehlen sparsamen Einsatz von Fett oder Öl. Ein luftdichter Film kann Feuchtigkeit einschließen und Bakterien fördern. Kurze trockene Phasen im Unterstand oder in sauberer Box stabilisieren das Horn.
Ernährung spielt eine Rolle: Biotin (ca. 20 mg/Tag bei 600‑kg‑Pferd) und Zink unterstützen die Hornbildung. Plane Hufbearbeitung alle 6–8 Wochen; bei Umstellung auf Barhuf oder Erkrankung wird der Intervall enger. Im folgenden Abschnitt bekommst Du ein praktisches Beispiel für den Alltag mit konkreten Checks.
Warum Hufe im Winter besondere Aufmerksamkeit brauchen
Kalte Monate stellen Hufe vor besondere Herausforderungen. Gesunde Hufe bleiben auch bei Minusgraden warm, weil das Hufhorn stark isoliert und das Gewebe sehr gut durchblutet ist.
Mythos kalte Hufe
Auch wenn Dir beim Ritt die Zehen frieren: Ein gesundes pferd hält seine Hufe warm. Die Durchblutung schützt und das horn dämmt. Das heißt nicht, dass Du nichts tun musst — regelmäßige Kontrollen bleiben wichtig.
Winter-Stressoren und Risiken
Matsch, scharfkantiger Schnee und Streusalz schwächen die Schutzbarriere des Hufhorns. Dauernde feuchtigkeit macht das Horn weich und öffnet Einfallstore für bakterien und Pilze.
- Als beispiel kann scharfkantiger Schnee die Sohle reizen und den strahl verletzen.
- Weiden und wechselnde Untergründe belasten den Hufes; Pflege entscheidet, wie gut er das ausgleicht.
- Bewegung fördert die Durchblutung und unterstützt so die Selbstheilung der Hufe. Hufeisen können zusätzlich Aufstollen begünstigen — wir klären später, wann sie sinnvoll sind.
Hufpflege für Pferde im Winter
Routine und Aufmerksamkeit verhindern viele Winterprobleme an den Hufen. Ein kurzer Kontrollplan vor und nach Weidegang oder Training reduziert Risiken und hält Dein Tier einsatzbereit.
Tägliches auskratzen vor und nach Bewegung
Im Frost ist das Auskratzen Pflicht: Mit hufkratzer und bürste entfernst Du Matsch und kleine Steinchen in wenigen minuten zuverlässig.
Nimm Dir pro Huf 1–2 minuten Zeit. So beugst Du Eisballen vor und entdeckst erste Veränderungen früh.
Strahl im Blick: Strahlfäule erkennen
Auf fauligen Geruch, Furchen oder ausfasernde Stellen achten. Reinige den strahl gründlich mit einer Wurzelbürste und klarem Wasser, um Pilze und Bakterien zu reduzieren.
Bei Bedarf Präparate mit Eukalyptus, Jojoba, Nelken oder Rosmarin einsetzen. Früh reagieren minimiert verletzungen.
Beschlag prüfen
Kontrolliere Sitz der Eisen, Nägel und Ränder regelmäßig. Lose Teile verursachen Druckstellen und Folgeschäden an den pferdehufe.
- Richte eine tägliche Routine für die täglichen hufpflege ein.
- Trockne beine und Kronränder danach sanft ab.
- Dokumentiere Auffälligkeiten und hole bei Unsicherheiten Hufschmied oder Tierarzt hinzu.
Sauberer Untergrund statt Dauer-Matsch
Trockene Standorte sind oft das beste Mittel gegen dauernden matsch. Sorge dafür, dass Dein Stallbereich und die Zugänge feste, saubere Zonen haben. So trocknen die hufe nach Regen oder Tauphasen wieder ab und bleiben stabil.
Unterstand und sauber eingestreute Box: Hufe trocknen lassen
Lege in Unterstand und box wechselweise trockene Abschnitte an. Eine sauber eingestreute Fläche gibt den hufen Ruhepausen nach nassen Tagen.
Kurze Trockenfenster über den Tag stärken das Horn und verringern Rissbildung.
Paddock‑Hygiene: Regelmäßig abäppeln, Sand oder Holzschnitzel nachstreuen
- Halte boden und böden sauber: Regelmäßiges Abäppeln reduziert Keimdruck.
- Nutze Sand oder Holzschnitzel auf weide und Paddock als Anti‑matsch‑Maßnahme; regelmäßig nachstreuen, da das Material eingetreten wird.
- Plane Bewegung gezielt ein: Aktivität fördert Durchblutung und Stoffwechsel und unterstützt so die Regeneration der hufe.
Weniger feuchtigkeit am Huf bedeutet weniger Risiko für aufgeweichtes Horn und bakterienbefall. Prüfe neuralgische Stellen nach starken Regenphasen und ergänze Material dort zuerst. So sinkt das Infektions‑ und Verletzungsrisiko deutlich.
Waschen, Bürsten, Pflegemittel: Was den Hufen wirklich hilft
Regelmäßiges Waschen und Bürsten reduziert Keime und verbessert das Hufhorn spürbar.
Reinigungsroutine mit Wurzelbürste
Nach dem Weidegang erst groben Schmutz mit der bürste lösen. Anschließend mit sauberem wasser nachschrubben.
Trockne den hufes an der Luft oder mit einem sauberen Tuch, bevor Du weiter pflege aufträgst.
Huffett und -öl: Weniger ist meist mehr
Viele Hufschmiede raten von reichlich huffett ab. Ein dicker Film schließt feuchtigkeit ein und fördert Bakterien und Strahlfäule.
Nutze Fette oder Öle punktuell und nur nach Absprache mit Schmied oder Tierarzt.
Sinnvolle Alternativen und Tipps
- Wasserbasierte Lotionen spenden Feuchtigkeit, ohne zu versiegeln.
- Hufbalsam mit Eukalyptus/Pinie stärkt Elastizität und hornqualität.
- Pflege den Kronrand sparsam (z. B. Lorbeeröl) zur Unterstützung des Wachstums.
- Halte die box sauber: trockene Einstreu beschleunigt das Abtrocknen.
Schnee- und Eisballen vermeiden und sicher entfernen
Aufgestollter Schnee kann innerhalb weniger Minuten die Balance des Pferdes stören. Kleine Ballen sammeln sich an Hufen, besonders bei nassem Schnee, matschigem boden oder klebrigen böden.
Warum Ballen entstehen und welche Risiken sie bergen
Feuchter Schnee und matsch bleibt am Huf haften. Bei Hufeisen oder eisen staut sich das Material oft stärker und bildet feste Klumpen.
Das verändert den Stand, erhöht Rutschgefahr und kann zu verletzungen an Gelenken und Sehnen führen.
Prävention im Alltag: Vor dem Ritt reinigen, nach dem Ritt kontrollieren
Reinige vor dem Reiten jeden Huf mit hufkratzer und bürste. Nutze bei hartnäckigen Stellen etwas wasser und kurz auskratzen; nimm Dir pro Huf ein paar minuten.
Kontrolliere nach dem Ritt erneut, besonders nach wechselndem untergrund. Entferne frische Ballen sofort, bevor sie verhärten.
- Beispiel‑Routine: Vor dem Ritt säubern, nach 15 Minuten Schritt kurz prüfen, nach dem Ritt komplett säubern.
- Lege griffige Trittwege an und meide vereiste Passagen.
- Bei regelmäßigem Aufstollen mit Schmied Anti‑Stoll‑Lösungen besprechen.
Denke an die beine: Wärme und Trockenheit nach dem Ritt fördern die Regeneration. Arbeite stets schonend und ohne Metallhebel am Huf.
Barhuf oder Hufeisen: Die beste Option für den Winter wählen
Bei der Frage „barhuf oder beschlagen“ entscheidet oft der Alltag auf Deinem Hof. Schau realistisch auf Nutzung, Böden und Komfort vom pferd.

Vorteile barhuf
Barhuf bietet mehr Bodengefühl und reduziert Aufstollen. Der Hufmechanismus bleibt aktiv und stärkt horn und hufhorn mit regelmäßiger bewegung.
Wenn Beschlag nötig ist
Ist der Einsatz von hufeisen sinnvoll, plane feste Termine beim hufschmied. Diskutiere Anti‑Stollen‑Lösungen und passende eisen‑Varianten (Alu, Kunststoff) für Schnee und Eis.
- Barhuf: besserer Halt, weniger Aufstollen, Aktivierung des Hufmechanismus.
- Bei Umstellung: Übergang mit Hufschuhen oder Kunststoffbeschlägen erwägen.
- Regelmäßige Kontrolle, um Abrieb, Druckstellen und verletzungen früh zu erkennen.
- Bewegung fördert Durchblutung; Sauberkeit schützt das Hufhorn.
Fütterung mit Einfluss auf Hornqualität und gesunde Hufe
Was Du fütterst, beeinflusst die Hornqualität oft stärker als Pflege allein. Die Nährstoffversorgung steuert Keratinbildung und damit Festigkeit und Elastizität des Horns.
Biotin und Zink stärken Hornstruktur
Biotin fördert die Keratinbildung; Zink beeinflusst Wachstum, Struktur und Widerstandskraft von Horn, Haut und Fell. Beides wirkt direkt auf pferdehufe und die Qualität des hufes.
Praxiswert: Dosierung und Alltag
Als Orientierung gelten etwa 20 mg Biotin pro Tag bei einem 600‑kg‑pferdes. Setze diese Zahl immer in den Kontext der Gesamtration und beobachte die Reaktion der hufen.
Individuelle Supplementierung und Kontrolle
Lass vor Zusatzgaben Blutwerte prüfen. Regionale Unterschiede, etwa zinkarme Böden, ändern den Bedarf.
- Qualität beginnt im futter: Biotin + Zink sind zentrale Bausteine.
- Bewegung fördert Stoffwechsel und Durchblutung; das unterstützt die Hornbildung.
- Dokumentiere Veränderungen (Fotos, Notizen) und sprich mit Tierarzt oder Schmied.
Hufschmied-Management im Winter
Planung und klare Abläufe mit dem Hufschmied sparen Zeit und verhindern Folgeschäden. Vereinbare feste Termine und nutze die Besuche, um Maßnahmen transparent zu besprechen.
Intervalle planen: Alle sechs bis acht Wochen als Richtwert
Mindestens alle 6–8 Wochen sollte ein geprüfter Hufschmied die Hufe kontrollieren. Das gilt unabhängig von Alter oder Beschlag, denn auch bei langsamem Wachstum ändern sich Belastung und Hornqualität.
- Plane Termine verbindlich im kalender, so schaffst Du konstante behandlung und vermeidest große Korrekturen.
- Bring Fotos und Notizen mit — das spart zeit und hilft bei Verlaufskontrolle.
- Prüfe beim Termin die Passung zu weiden und böden in Deinem Betrieb.
Zusammenspiel mit Tierarzt: Engmaschiger bei Umstellung oder Erkrankung
Bei Umstellung auf Barhuf oder nach Erkrankungen sind kürzere Abstände sinnvoll. Ein guter Profi erklärt seine rolle, arbeitet mit Tierärzten zusammen und stimmt die behandlung im Team ab.
- Auch beschlagene pferde brauchen Anpassungen an Witterung und Nutzung; das passende hufeisen reduziert Fehlbelastungen.
- Stimme kleine futter‑Anpassungen mit dem Netzwerk ab, wenn das Ziel mehr Stabilität im horn ist.
- Beurteilung im Stand und in der Bewegung liefert wichtige Hinweise zur weiteren Bearbeitung.
Dein Winter-Plan für gesunde Hufe: Jetzt konsequent umsetzen
Starte jetzt mit einem klaren Plan und wenigen, verlässlichen Routinepunkten.
Setze die täglichen Maßnahmen: Auskratzen vor und nach dem Ritt, Reinigung mit Wurzelbürste und Wasser und feste Pausen auf trockenem Untergrund in Box oder Unterstand. Dadurch bleiben Hufe frei von Ballen und Keimen.
Nutze Fett und Öl sparsam. Plane Termine beim Hufschmied alle 6–8 Wochen und engmaschiger bei Umstellung oder Erkrankung. Prüfe Fütterung: Biotin ~20 mg/Tag (600 kg) und Zink nur nach Blutbild.
Lege jetzt Zeit‑Blöcke fest, dokumentiere Fotos und Notizen und beziehe Schmied, Tierarzt und Trainer ein. So schützt Du Dein pferd und erhältst gesunde hufe den ganzen winter.
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