Gute Hufarbeit gehört zur Basisroutine, damit dein pferd trotz Kälte, Schnee und Matsch gesunde hufe behält. Gut durchblutete Hufe bleiben warm, das Horn isoliert – trotzdem drohen aufgeweichter Hufhorn, Bakterien und Pilze.
Ein kurzes tägliches Auskratzen vor und nach Arbeit oder Weidegang hilft enorm. Schau gezielt auf den Strahl: fauliger Geruch, Furchen oder Fasern sind Warnsignale und sollten früh erkannt werden.
Reinige bei Bedarf mit Wurzelbürste und klarem Wasser, kontrolliere hufe und hufeisen. Verzichte auf zu viel Fett, denn es kann Poren verschließen und Feuchtigkeit einschließen.
Sorge für trockene Phasen im Unterstand, saubere Paddocks mit Sand oder Hackschnitzeln und regelmäßiges Abäppeln. Bewegung fördert Durchblutung und Hornwachstum; bei Beschlag halte die Intervalle ein.
Mit wenigen täglichen Handgriffen reduzierst du Risiken und stärkst die Widerstandskraft der pferdehufe. Im weiteren Text zeigen wir dir ein praxistaugliches System zur Vorbeugung und Früherkennung.
Warum Winterwetter die Hufe stresst: Matsch, Nässe, Schnee und Streusalz
Winterboden und Streusalz setzen den Hufen oft mehr zu als die Kälte selbst. Gesunde Hufe bleiben warm, weil sie sehr gut durchblutet sind und das hufhorn als natürliche Isolierung wirkt.
Problematisch ist die anhaltende Feuchtigkeit. Dauernd nasser Matsch und gefrierende Wechsel schädigen das Horngewebe und öffnen Eintrittspforten für Keime.
Wie Kälte wirkt: Gut durchblutete Hufe und isolierendes Horn
Kälte allein führt selten zu Schäden. Solange die Durchblutung stimmt, bleiben hufe warm und funktionsfähig. Die echte Schwachstelle ist das Aufquellen durch Nässe.
Typische Winterrisiken: Aufgeweichtes Horn, Bakterien und Pilze
Wenn Horn weich wird, dringen bakterien und Pilze leichter ein. Streusalz, scharfkantiger Schnee und gefrorene Trittlöcher erhöhen die Reizwirkung zusätzlich.
- Dauerhafte feuchtigkeit macht das Horn weicher und anfälliger.
- Auf weiden finden pferde oft Pfützen, Trittlöcher und Streusalz.
- Wechsel nass↔gefroren fördert Risse und Entzündungen.
- Geplante Trockenphasen im Unterstand geben dem Horn Zeit zur Regeneration.
Hufpflege für Pferde im Winter
Schon zwei bis drei Minuten täglich senken das Risiko von Strahlproblemen deutlich. Baue diese kurzen Checks als festen Teil deiner täglichen hufpflege ein, dann bleiben kleine Störungen überschaubar.
Tägliche Routine in wenigen Minuten: Auskratzen, prüfen, schützen
Vor und nach dem reiten oder Weidegang auskratzen ist Pflicht. Entferne Matsch, Steinchen und festgefrorene Klumpen, damit sich kein Hufballen bildet.
Nutze die Zeit, um Hufwände, Sohle und Kronrand kurz abzutasten. Notiere Auffälligkeiten, damit du schnell reagierst oder den Hufschmied informierst.
Den Strahl im Blick: Anzeichen von Strahlfäule früh erkennen
Taste den strahl ab und prüfe die mittlere und seitlichen Strahlfurchen. Strahlfäule erkennst du an fauligem Geruch, tiefen Furchen und ausfransenden Kanten.
Punktuelle Pflege mit Präparaten auf Basis von Eukalyptus, Jojoba, Nelke oder Rosmarin hilft nach gründlicher Reinigung.
Extra-Check bei Beschlag: Sitz der Eisen und Fesselbeugen kontrollieren
Bei beschlagenen Tieren kontrolliere Sitz der Eisen, Nägel und Klammern. Lose Teile erhöhen die Verletzungsgefahr und stören beim Reiten.
Sieh dir außerdem die Fesselbeugen an. Im Winter steigt das Mauke-Risiko; sauber und trocken halten schützt die Haut.
- Kurze Routine von wenigen minuten: vor/nach reiten auskratzen
- Strahl prüfen: Geruch, Furchen, ausfransende Kanten
- Hufwände und Sohle auf Risse und Steinchen checken
- Sitz der Eisen kontrollieren bei beschlagenen Pferd
- Pflegelösungen punktuell nach Reinigung anwenden
Diese Schritte in deine täglichen hufpflege winter-Routine integriert, geben deinen hufen mehr Widerstandskraft und sparen Zeit bei späteren Behandlungen.
Sauber statt schmierig: So reinigst du Hufe richtig
Mit sauber geputzten Hufen entdeckst du Probleme deutlich früher. Nach Weidegang und reiten lohnt sich eine kurze, systematische Reinigung.
Wurzelbürste und klares Wasser: Matsch und Keime zuverlässig entfernen
Beginne mit der Wurzelbürste und entferne groben Matsch und eingeklemmte Steinchen. Erst danach schrubbst du mit klarem wasser nach, so löst du Schmutz tief aus den Furchen.
Nach Weidegang und Reiten: Warum die Kontrolle direkt nach dem Säubern sinnvoll ist
Direkt nach dem Säubern siehst du Risse, Blutergüsse oder Druckstellen besser. Ein gründlicher Check senkt die bakterienlast und macht das Auskratzen wirkungsvoller.
- Reinige Sohle, weiße Linie und Strahlfurchen sorgfältig.
- Spüle feinen Sand nach dem reiten aus den Furchen.
- Prüfe bei Beschlag den Sitz von Kappen und Nägeln.
- Zum Schluss locker abtrocknen, ohne zu reiben.
Weniger ist mehr: Huffett, Huföl und geeignete Produkte im Winter
Im Winter gilt oft: weniger Pflegeprodukte nutzen, mehr auf gezielte Anwendungen setzen. Viele Hufschmiede raten zu zurückhaltendem Einsatz von huffett und huföl.
Öl und fett können Poren verschließen. Das hält feuchtigkeit im hufhorn und schafft ein Umfeld für Keime. Deshalb vermeide dicke Schichten im Alltag.
Warum zu viel Fett kontraproduktiv ist
Zu viel fett versiegelt das Horn. Wasser bleibt eingeschlossen und Strahlfäule wird begünstigt.
Wann Pflegepräparate sinnvoll sind
Wöchentliche, gezielte Anwendungen sind als beispiel vertretbar: dünn auf leicht feuchtem huf auftragen, nicht stark reiben.
- Verzichte auf dicke Schichten huffett und huföl im Alltag.
- Wähle wasserbasierte produkte oder Hufbalsam, um Elastizität zu erhalten.
- Eukalyptus, Jojoba, Nelke oder Rosmarin helfen lokal nach gründlicher Reinigung.
- Beobachte das Pferd; bei Verschlechterung sofort absetzen und Profi fragen.
Trockene Standplätze schaffen: Hygiene auf Paddock, Weide und in der Box
Trockenplätze reduzieren Stress an den Hufen und senken das Infektionsrisiko deutlich. Saubere Flächen geben dem hufhorn Zeit, sich nach Nässe zu erholen.
Plan feste Trockenphasen in der box oder im Unterstand ein. So können die Hufe abtrocknen und das Horn bleibt stabil.
Matsch managen: Sand und Holzschnitzel richtig einsetzen und erneuern
Matschige Paddocks schwächen das Horn schnell. Sand und Holzschnitzel verbessern die Drainage und reduzieren matsch, müssen aber regelmäßig erneuert werden.
Setze die Materialien an Zugängen und Fressplätzen ein. Dort tritt sich das Material am schnellsten ein und verliert Wirkung.
Abäppeln und Einstreu: Saubere Böden halten Hufe widerstandsfähig
Hohe hygiene auf dem boden senkt Keimdruck und Ammoniak. Tägliches Abäppeln ist einfach und effektiv.
Wähle trockene Einstreu und erneuere Liegeflächen regelmäßig. Eine saubere box schützt vor Mauke und Fäulnis.
Weidegang mit Plan: Phasen im trockenen Unterstand einbauen
Weiden entlasten stark beanspruchte Flächen. Steuere Aufenthaltszeiten auf nassen Flächen und weiden bei Regen weniger.
Wechsle zwischen Paddock und trockenem Bereich, damit pferden sich erholen und die Hufe trocken bleiben.
- Plane feste Trockenphasen in box/Unterstand ein.
- Tägliches Abäppeln erhöht die hygiene auf dem boden.
- Befestige Fressplätze mit Sand oder Holzschnitzel; erneuere Material regelmäßig (beispiel: alle 3–6 Monate).
- Entlaste weide-Flächen bei starkem Regen und weiden gezielt um Schäden zu vermeiden.
Barhuf oder Hufeisen im Winter: Sicherheit, Halt und Schnee-Stollenbildung
Die Wahl zwischen Barhuf und Beschlag entscheidet oft über Grip und Stollenbildung auf kaltem Boden.

Barhuf bietet häufig den besten Halt. Direkter Bodenkontakt verringert das Aufstollen und reduziert Rutschrisiken.
- Barhuf reduziert Schnee-Stollen und verbessert das Gefühl für Untergrund.
- Trägst du weiterhin hufeisen, achte auf Profil, Schneesohlen oder andere Lösungen gegen Aufstollen als beispiel.
- Kontrolliere regelmäßig das huf: Schneeklumpen zwischen den Trachten erhöhen Stolpergefahr.
- Bei eisen prüfe Sitz und Nagellöcher; gefrorener Untergrund belastet Nägel stärker.
- Kunststoff- oder Kombibeschläge können Griffigkeit und Stoßdämpfung bieten; bespreche Optionen mit dem Hufschmied.
Bei Umstellung auf Barhuf geh langsam vor. Reduziere Trainingsumfang anfangs und teste Hufschuhe auf anspruchsvollen Böden.
Beobachte ständig Gangbild und Takt. Frühe Korrekturen verhindern Überlastungen an Sehnen und Gelenken.
Regelmäßiger Profi-Blick: Hufschmied-Intervalle und Anpassungen
Mindestens alle sechs bis acht Wochen sollte dein pferd dem Hufschmied vorgestellt werden. So lässt sich gleichbleibende Qualität der hufe sichern und kleine Probleme werden rechtzeitig korrigiert.
Alle sechs bis acht Wochen: Warum der Termin auch jetzt bleibt
Dieser Rhythmus gibt dem Schmied die nötige zeit, Veränderungen am huf zu erkennen. Konstante pflege verhindert Überhebelungen und schützt das hufhorn vor Folgeschäden.
Spezialfälle: Engmaschigere Kontrollen bei Umstellung oder Erkrankung
Bei Umstellung auf Barhuf, nach Reheschüben oder Abszessen sind engere Intervalle sinnvoll. Arbeite eng mit Schmied und Tierarzt zusammen; gute Handwerker bringen EDHV-Wissen oder empfehlen Alternativen.
- Halte das Intervall von sechs bis acht Wochen ein — gleichbleibende hufe-Qualität entsteht so.
- Prüfe bei Beschlag regelmäßig die eisen und notiere Abnutzung.
- Bei empfindlichen pferden helfen Übergangslösungen wie Hufschuhe und häufiger Check.
- Fotodokumentation pro Termin zeigt Fortschritt am pferdes Huf.
Von innen stärken: Fütterung, Biotin und Zink für gesunde Hufe
Gute Nährstoffversorgung unterstützt das Hornwachstum und macht das Hufhorn widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit und Stress.
Evidenzbasiert ergänzen
Studien zeigen: Biotin fördert die Keratinbildung. Für ein 600-kg pferd sind etwa 20 mg Biotin pro Tag üblich, um die Hufwand stabil zu unterstützen.
Zink prüfen lassen
Zink verbessert Struktur von Horn, Haut und Fell. Der tatsächliche Bedarf variiert regional. Lass beim Tierarzt eine Blutprobe machen, bevor du dauerhaft ergänzt.
Bewegung als Pflege
Regelmäßige bewegung steigert die Durchblutung und fördert Stoffwechsel sowie Hornwachstum. Im Winter ist moderates Training wichtig, um Überlastung zu vermeiden.
- Achte auf hochwertiges Raufutter und sauberes Wasser.
- Ergänzende Mittel nur dosiert nach Bedarf geben; „viel hilft viel“ gilt nicht.
- Beobachte Hufwachstum über Wochen; Effekte zeigen sich verzögert.
- Kombiniere innere Versorgung mit äußerer pflege für stabile Ergebnisse.
Bei Fragen zur Fütterung oder auffälligem Verhalten (z. B. wenn dein Pferd Erde oder Sand frisst) besprich die Ursache mit Tierarzt und Schmied.
Dein Winter-Plan für starke Hufe: Routinen festlegen und dranbleiben
Konsequente Kurzchecks und feste Abläufe verhindern viele Probleme, bevor sie groß werden. Lege eine tägliche Checkliste an: in wenigen Minuten hufe auskratzen, strahl prüfen und Sohlenkante abtasten. So erkennst du frühe Anzeichen von strahlfäule und schützt die gesunde hufe deines pferd.
Nach weidegang mit Wurzelbürste und klarem wasser reinigen. Das senkt die bakterienlast, reduziert matsch-Kontakt und zeigt Schäden sofort. Plane tägliche trockene Phasen und gute Paddock-Hygiene ein.
Nutze produkte sparsam und halte feste Hufschmied-Termine im Kalender. Kombiniere äußere pflege mit passender Fütterung (Biotin/Zink) und dokumentiere Veränderung am pferdes huf. So bleibt dein pferd stark und alltagstauglich durch den winter.

