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Die winterruhe ist ein wichtiger Teil der artgerechten Haltung. Du lernst hier, wie Du Deine Tiere sicher durch die kalte Jahreszeit führst.
Nur kräftige, erwachsene Tiere sollen überwintern. Junge oder geschwächte Exemplare musst Du weiter betreuen. Trächtige Weibchen warten bis nach der Eiablage mit der Ruhephase.
Der Übergang erfolgt schrittweise: Futter reduzieren oder stoppen, Darm entleeren und das Aquaterrarium langsam auf etwa 18 °C abkühlen. Bei deutlicher Passivität setzt Du die Tiere ins Winterquartier um.
Als Winterquartier eignet sich ein frostfreier, trockener Keller mit 4–12 °C oder eine kontrollierte Kühlung. Nach der Ruhe passt Du das Wasser auf rund 22 °C an und fährst Licht und Heizung langsam hoch.
Wenn ein Tier zwischendurch erwacht, füttere nicht sofort. Entweder wieder abkühlen oder geordnet auswintern. In diesem Artikel bekommst Du klare Zeiten, temperaturen und praxisnahe Setups für verschiedene arten.
Bevor es kalt wird: Art bestimmen, Gesundheit checken, Ziel festlegen
Eine genaue Artbestimmung ist der erste Schritt für eine sichere Ruhe- oder Aktivitätsphase. Nur so kannst Du entscheiden, ob Deine Schildkröte eine Winterruhe, eine Winterstarre oder nur eine verminderte Aktivitätsphase benötigt.
Begriffe und Bedeutung
Winterruhe, Winterstarre und Hibernation werden oft synonym genutzt. Praktisch unterscheidet man jedoch zwischen tiefer Starre und einer reduzierten Aktivität mit leichter Bewegung.
Welche arten brauchen eine Ruhephase?
Die Herkunft entscheidet: Arten aus gemäßigten Zonen sind für Starre ausgelegt. Manche Arten zeigen nur eine verminderte aktivitätsphase. Tropische Arten brauchen keine Ruhephase.
Gesundheit prüfen: Nur fitte, adulte tiere
- Lass Deine Schildkröten von einem reptilienkundigen Tierarzt untersuchen (Parasiten, Infektionen).
- Entleere den Darm, wiege jedes Tier und notiere die Werte vor der Einwinterung.
- Nur gesunde, ausgewachsene und kräftige Tiere dürfen überwintern; trächtige Weibchen erst nach der Eiablage.
- Plane Puffer‑wochen zur Beobachtung ein und definiere ein realistisches Ziel (Starre, verminderte Aktivität oder ganzjährig warm).
Wasserschildkröten im Winter pflegen: Schritt-für-Schritt durch Absenken, Überwinterung und Bedingungen
Schrittweises Absenken von Temperatur und Licht ist der Kern einer sicheren Überwinterung. Beginne über mehrere Tage, indem Du die wassertemperatur langsam senkst und die beleuchtungsdauer reduzierst. Nach etwa einer Woche kannst Du die Heizung abschalten und das Becken auf rund 18 °C bringen, bis die Tiere ruhiger werden.
Langsam abkühlen
Senke wassertemperatur und beleuchtungsdauer stufenweise ab. Beobachte Verhalten und Atmung genau. Notiere jede temperatur-Änderung, damit das spätere Aufwärmen umkehrbar bleibt.
Verminderte Aktivitätsphase und Winterstarre
Für eine verminderte aktivitätsphase peilst Du ca. 14–17 Grad an. Licht ganz aus oder auf 4–6 Stunden reduzieren und nur kleine Futtergaben geben.
Bei Winterstarre stoppe die Fütterung zwei wochen vorher und sorge für Darmentleerung. Um etwa 10 Grad fallen die Tiere in die Starre; dann gehört die Überwinterung in einen konstant dunklen, kühlen Raum.
Winterquartier, Setup und Teich-Überwinterung
Als Quartier eignen sich frostfreie Keller (4–12 Grad) oder ein separater kühlschrank / Weinkühlschrank (konstant 4–8 Grad, dunkel). Verwende große Kunststoffboxen oder Mörtelwannen. Das wasser soll den Panzer bedecken, damit der Kopf zum Atmen frei bleibt.
Lege Laub (Buche, Eiche) als Deckung ins Becken; kein Salz zufügen. Teich-Überwinterung ist nur für Emys mit tiefem, frostsicherem Teich geeignet; bewerte das Risiko ehrlich.
Sicher durch die kalte Zeit: Kontrolle, Auswinterung und typische Probleme lösen
Konstante Bedingungen sind der Schlüssel, damit Deine Tiere sicher durch die winterruhe kommen.
Während der Ruhephase
Halte die temperaturen im keller oder kühlschrank stabil. Häufige, aber kurze Kontrollen genügen; vermeide unnötige Störungen.
Kein Salz zufügen. Schimmel, Unruhe oder Haut‑ und Panzerprobleme sind Alarmzeichen — dann die winterruhe abbrechen.
Aufwecken und Aufwärmen
Stelle das Wasser des Winterbehälters in einen Raum von etwa 22 Grad. Warte, bis sich die wassertemperatur angeglichen hat.
Gleiche auch das Beckenwasser an. Erhöhe Beleuchtung und Heizung langsam und verlängere die beleuchtungsdauer Schritt für Schritt.
Früh erwachte Tiere
Füttere nicht sofort. Kühle das Tier wieder, wenn noch Zeit übrig ist, sonst ordne ein kontrolliertes Auswintern an.
Bei Auffälligkeiten suchst Du den Tierarzt. Wiege die schildkröte nach der überwinterung und vergleiche mit dem Startwert.
- Stabile temperaturen; starke Schwankungen vermeiden.
- Kurz kontrollieren, lüften (bei kühlschrank), Tiere nicht stören.
- Füttern erst bei klarer Aktivitätssteigerung, niedriger Wasserstand zu Beginn.
- Dokumentiere temperatur, licht und Futter für künftige saisonen.
So bringst Du Deine Schildkröten gesund durch den Winter – und startest stark ins Frühjahr
Eine gut geplante Ruhephase gibt Deiner schildkröte die beste Chance, gesund ins Frühjahr zu starten.
Nutze die winterruhe als natürliche Pause: Sie schont Organe, stabilisiert den Biorhythmus und fördert Fortpflanzung. Gute Vorbereitung reduziert das Risiko deutlich.
Plane klare Schritte, saubere Sets und verlässliche Kontrollen. Passe die beleuchtungsdauer nach der Ruhe langsam wieder an und dokumentiere, was gut lief.
Denke langfristig: Mit Routine und konservativem Vorgehen starten Deine wasserschildkröten gestärkt ins nächste Jahr. Ein kleines Restrisiko bleibt, lässt sich aber minimieren.
