Redaktion
In diesem kurzen Einstieg zeige ich Dir, wie Du Klima und Feuchte für die Winterstarre Deiner Landschildkröten sicherst. Ziel ist, Stress zu vermeiden und Gesundheit zu erhalten.
Empfohlen wird eine Überwinterung um 4–6 Grad in feuchtem Substrat, entweder im separaten Kühlschrank oder in einer frostsicheren Grube im Frühbeet. Ein Hygrometer hilft, Feuchte zwischen 50–70 % zu halten.
Öffne den Kühlschrank kurz 1–2× pro Woche für Frischluft. Beobachte das Gewicht: mehr als 10 % Verlust ist ein Alarmzeichen und erfordert Auswintern oder tierärztliche Hilfe.
Im Verlauf dieses How‑To lernst Du praxisnahe Technik (Sensor im Substrat, Thermostat), artbezogene Dauer (typisch 3–5 Monate) und sanfte Auswöhn‑Routinen für Jungtiere und Erwachsene.
Deine Suchintention: Sichere Winterruhe einrichten und laufend kontrollieren
Damit Deine tiere stressfrei durch die Ruhezeit kommen, brauchst Du ein durchdachtes Kontrollsystem. Starte mit klaren Zielwerten: konstante 4–6 grad im Unterschlupf und ein leicht feuchtes Substrat. Sorge für frische Luft, indem Du die Box oder den kühlschrank 1–2× pro woche kurz öffnest.
Bereite terrarium oder Frühbeet über mehrere wochen vor. Reduziere langsam beleuchtung und Wärme, so dass das Tier das Futter selbst einstellt und der Stoffwechsel natürlich runterfährt.
- Plan in monate: typische dauer 3–5 monate, artabhängig anpassen.
- Kontrollen: Gewicht alle paar wochen; bei >10 % sofort auswintern.
- Wasser sparsam dosieren, Schimmel vermeiden, luftfeuchte stabil halten.
Nutze den kühlschrank, wenn Du maximale Stabilität brauchst. Für natürliche Gruben ist eine schrittweise Vorbereitung besser. Mit klaren Checks pro woche erkennst Du Abweichungen früh und handelst rechtzeitig.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit bei Schildkröten Winterruhe
Mit klaren Sollwerten für Klima und Substrat führst Du Deine tiere sicher durch die Ruhezeit.
Zielwerte im Überblick
Richte die Zieltemperatur auf 4–6 Grad aus und halte die luftfeuchtigkeit stabil. Ein Hygrometer hilft, 50–70 % zu prüfen; praxisnah sind bis zu 80 % möglich.
Artabhängige Unterschiede
Prüfe die Dauer je nach Art: Griechische landschildkröte 3–5 monate, T. hermanni boettgeri 4–5, T. horsfieldii 4–5 bei 2–5 Grad.
Einige maurische Unterarten dürfen gar nicht kalt ruhen. Passe die überwinterung immer artgerecht an.
Warum „leicht feucht“ entscheidend ist
Substrat sollte nur leicht feucht sein (30–60 %, Floragard ~55 %). Zu nasses Material blockiert den Gasaustausch beim Eingraben.
Laub oder Sphagnum verhindert Austrocknung ohne Staunässe, reduziert Atem- und Leberprobleme.
Gesund starten
Lass im Hochsommer Kot auf Parasiten prüfen. Überwintere keine kranken Tiere und vermeide erzwungene Darm-Leerungen durch warme Bäder.
- Kontrolliere Gewicht alle paar Wochen.
- Beobachte nahrungsaufnahme vor dem Einlagern.
- Bei Abweichungen sofort reagieren.
Kühlschrank-Überwinterung Schritt für Schritt: Stabil kühle Temperaturen, passende Feuchte
Für eine sichere Kühlschrank‑Überwinterung brauchst Du ein klares Setup und regelmäßige Kontrollen.
Richte einen separaten kühlschrank ein und stelle eine passende überwinterungsbox mit lockerem substrat auf. Decke die Box oben mit feuchtem Buchenlaub oder Sphagnum ab. Lege eine flache schale mit wasser ins Innere und ein paar mit wasser gefüllte PET‑Flaschen als Puffer gegen Schwankungen.
Temperatur steuern
Nutze ein Universal‑Thermostat (z. B. UT300) und führe den Fühler ins substrat. Empfohlene Schaltpunkte: Strom aus
Feuchte & Kontrollen
Kontrolliere die Feuchtigkeit mit einem Hygrometer. Öffne die Tür kurz 1‑2× pro woche für Frischluft. Wiege die tiere alle paar wochen; bei >10 % gewichtsverlust sofort auswintern und tierärztlich abklären.
Sicherheit & Warnsignale
Grabe die schildkröte niemals ein. Halte das substrat immer nur leicht feucht. Achte auf Unruhe, Schimmel oder starke Gewichtsabnahme und reagiere mit kontrolliertem Auswintern.
Freiland und Überwinterungsgrube: Natürlich, aber kontrolliert
Im Freigehege und in einer gut vorbereiteten Grube läuft die Überwinterung natürlicher, braucht aber klare Vorgaben.
Reduziere Beleuchtung und Beheizung im Frühbeet über vier Wochen schrittweise. Stelle die PAR38-Zeiten von 9–14 Uhr auf 9–11 Uhr zurück. Nutze Dunkelstrahler mit Schaltpunkten, zuerst
Feuchte im Griff
Fülle die Grube mit einem Erde-Laub-Gemisch, das leicht feucht bleibt. Vermeide Staunässe, so bleibt Gasaustausch im Boden gewährleistet.
Sicherheit und Praxis
Die Grube muss frost- sowie rattensicher sein. Im Freigehege stellen die tiere die Nahrungsaufnahme selbst ein; warmbaden ist nicht nötig.
- Prüfe das Frühbeet wöchentlich, passe licht- und heizfenster behutsam an.
- Plane das Ende der winterstarre so, dass Nachtwerte nicht unter etwa 10 grad fallen.
- Stelle sicher, dass wasser-Puffer und Thermo-Timer stabile temperaturen liefern.
Vorbereitung im Terrarium: Licht, Wärme, Wasser und Timing optimal abstimmen
Bereite das Terrarium schrittweise vor, damit Licht und Wärme sanft nachlassen und das Tier natürlich zur Ruhe findet.
Beleuchtungsdauer und Umgebungstemperatur über Wochen senken
Plane einen vierwöchigen Ablauf: Reduziere die Beleuchtungsdauer der UV‑Wärmelampe von 6 auf 2 Stunden pro Tag in wöchentlichen Schritten.
Senk die Tag‑/Nacht‑Werte stufenweise. Starte bei Tag 19–20 °C und Nacht 13–15 °C, bis Tag 10–11 °C und Nacht 6–8 °C erreicht sind. Nutze ein Thermometer im Substrat, zwei Messungen pro Woche genügen.
Ab der zweiten Woche stellt die Nahrungsaufnahme meist von selbst ein. Biete immer frisches Wasser an und zwinge kein Futter auf.
Wähle ein leicht feuchtes Substrat wie Erde, Kokosfaser mit Laub oder spezialisiertes Material. So bleibt die Hydration erhalten, ohne zu nasse Stellen zu schaffen.
- Dokumentiere täglich Stunden Licht und die umgebungstemperatur.
- Prüfe die Werte zwei Mal pro Woche und passe heizung beleuchtung fein an.
- Sorge für Wasserzugang, besonders während kürzerer Lichtphasen.
- Wenn Zielwerte erreicht sind, überführe das Tier in den kühlschrank für die Dauer von ca. 4 Monaten.
Sanft auswintern und stabil zurück in den Alltag
Ein strukturierter Plan für die ersten Tage nach der überwinterung schützt Kreislauf und Darm.
Erhöhe die temperaturen schrittweise über 5–6 tage (z. B. 6–8 → 10–12 → 14–16 → 18–20 °C). Verlängere die beleuchtungsdauer moderat, zuerst 3 stunden, dann 6 stunden am sonnigen Platz.
Bade die schildkröte 30–45 Minuten in normaltemperiertem wasser, bevor Du Futter gibst. Die nahrungsaufnahme beginnt häufig innerhalb von zwei wochen; jungtiere sind individuell.
Bei ausbleibendem Futter nach 14 tagen: alle 2 tage 30 Minuten handwarme Bäder und zusätzlich Licht/Wärme anbieten. Prüfe täglich Augen, Nase, Atmung und wiege pro Woche; >10 % Gewichtsverlust → Tierarzt.
Stelle terrarium oder freigehege mit milder beheizung bereit. Reinige die überwinterungsbox, kontrolliere feuchte im Setup und starte die neue Saison strukturiert.
