Als Halter trägst du Verantwortung, wenn deine Schildkröten in die Ruhephase gehen. Die winterstarre ist ein natürlicher Prozess, der genau geplant werden muss.
In diesem Text erfährst du kompakt, welche zwei bewährten Methoden sicher funktionieren: kontrollierte Lagerung im separaten Kühlschrank und frostsichere Grube unter einem Frühbeet.
Wichtige Parameter sind Temperatur, Feuchte, Substrat und Sauerstoff. Halte im Idealfall 4–6 °C, Substrat leicht feucht (ca. 55 %) und Luftfeuchte 50–70 %.
Vermeide Plätze, die regelmäßig über 8 °C steigen. Solche Schwankungen führen zu schleichendem Organschaden.
Ich erkläre außerdem, warum warmes Baden vor der Starre tabu ist und wann eine Kotprobe im Sommer nötig wird.
Am Ende dieses Guides weißt du, welche Tiere bereit sind für die Ruhe und wie du Vorbereitung, sichere Phase und kontrolliertes Aufwachen planst.
Die größten Risiken verstehen: So bringst du deine Landschildkröten sicher durch die Winterstarre
Viele Halter unterschätzen, wie schnell falsche temperaturen zu langfristigen Schäden führen können. Ideale Werte sind 4–6 °C: In diesem Bereich bleiben die tiere inaktiv, Atmung und Puls minimal, und kein Fettabbau findet statt.
Zu warme Temperaturen: Leberstress und schleichender Fettabbau
Ab etwa 8 grad setzt Fettabbau ein. Bei zu hohen temperaturen laufen Enzyme anders und erzeugen giftige Zwischenprodukte, die die Leber schädigen können. Das kann sich über Wochen bis Monate bemerkbar machen.
Zu kalte Bedingungen und Frost
Frost führt zu Erfrierungen und Atemproblemen. Besonders gefährlich ist stark nasses oder verdichtetes Substrat: Es blockiert den Gasaustausch und kann Erstickung verursachen.
Falsche Orte für die Ruhe
Keller, Dachboden oder Lichtschacht wirken oft praktikabel, sind aber riskant. Solche Plätze schwanken tagsüber, können zu feucht oder zu kalt werden und sind nicht rattensicher. Grabe die schildkröte nicht aktiv ein; das Tier formt selbst die Atemhöhle.
- Sichere 4–6 °C schützen landschildkröten vor schleichenden Schäden.
- Vermeide wechselwarme Umgebungen und zu nasses Substrat.
- Prüfe jeden Ruheplatz auf Frostfreiheit, Trockenheit und Raubtiersicherheit.
Vorbereitung ohne Fehler: Schritte vor der Winterruhe im Gehege oder Terrarium
Mit einem klaren Wochenplan führst du deine Landschildkröte schonend in die winterstarre. Reduziere Licht und Wärme stufenweise, damit der Stoffwechsel über mehrere tage sicher absinkt.
Beleuchtung und Wärme schrittweise reduzieren
Frühbeet – Woche 1: PAR38 9–14 Uhr, Dunkelstrahler
Terrarium – Woche 1: UV-Wärmelampe 5 h, Tag 19–20 °C / Nacht 13–15 °C. Woche 2: 4 h, Tag 17–18 °C / Nacht 10–12 °C. Woche 3: 3 h, Tag 14–15 °C / Nacht 8–12 °C. Woche 4: 2 h, Tag 10–11 °C / Nacht 6–8 °C, dann aus.
Gesundheitscheck im Sommer
Mache im Juli/August einen Kotcheck auf Parasiten und behandle bei Bedarf vor der Ruhe. Die Nahrungsaufnahme stellt sich meist ab Woche 2 selbst ein; zwinge kein Hungern.
Kranke Tiere nicht kalt überwintern
Krankheiten, Appetitmangel oder Gewichtsverlust erfordern warmes Überwintern. Biete einen Sonnenplatz um 35–40 °C und kontrolliere das Gewicht monatlich.
- Reduziere Licht und Wärme über mehrere tage nach Plan.
- Vertraue darauf, dass schildkröten das Fressen selbst einstellen.
- Brich die Ruhe, wenn das Tier >10 % Gewicht verliert.
Gefahren bei der Winterruhe von Schildkröten vermeiden: sichere Methoden, Temperaturen und Setup
Eine sichere Überwinterung beginnt mit der Wahl der Methode und stabilen Temperaturen. Nutze für konstante 4–6 grad einen separaten kühlschrank und ein zuverlässiges Thermostat mit Fühler im Substrat.
Stelle die Überwinterungskiste pro schildkröte bereit. Lockere, leicht feuchte Erde (≈55 %) und eine Laub- oder Sphagnum-Decke schützen. Lege optional eine Drainage aus Blähton mit Vlies an.
Kühlschrank-Überwinterung kompakt
- Temperatur: 4–6 °C über ~4 Monate; Thermostat z. B. UT300 (aus
- Sauerstoff: Kühlschrank 1–2× pro Woche kurz öffnen, PET-Flaschen mit Wasser als Puffer.
- Nur ein Tier pro überwinterungsbox, Fühler im Substrat platzieren.
Boxaufbau, Arten und Freiland-Variante
Fülle die box so, dass das Substrat doppelt so hoch wie der Panzer ist. Frisches Buchenlaub oder Sphagnum obenauf.
Arten: Testudo hermanni, marginata und T. graeca ibera ruhen meist bei 4–6 grad (3–5 Monate). T. horsfieldii mag 2–5 grad. Einige graeca-Unterarten überwintern warm.
Freilandgrube nur unter einem frostfreien, rattensicheren Frühbeet verwenden. Vermeide Gartenhäuser oder Dachböden, die im Frühling stark aufheizen und die winterstarre stören.
Kontrolle während der Winterruhe: Was du täglich, wöchentlich und monatlich prüfst
Ein klarer Prüfplan schützt deine Schildkröte während der kühlen Monate. Halte dich an feste Routinen, so erkennst du Abweichungen schnell und handelst rechtzeitig.
Temperatur, Feuchte, Gewicht und Luft — kompakt
Prüfe täglich die temperatur am Fühler im Substrat. Ziel: stabil 4–6 grad. Achte auch optisch darauf, dass die schildkröte ruhig und tief eingegraben liegt.
Fühle das Substrat regelmäßig: Es sollte sich leicht feucht anfühlen (≈55 %). Messe die Raumluft mit einem Hygrometer; 50–70 % sind ideal.

- Öffne den kühlschrank 1–2× pro Woche kurz für frische Luft, ohne die Kerntemperatur lange steigen zu lassen.
- Notiere tägliche Messwerte nach tage und Wochen, so entdeckst du Trends früh.
- Wiege die schildkröte monatlich; bei >10 % Gewichtsverlust sofort auswintern und Tierarzt erwägen.
- Kontrolliere Dichtungen, Nagerschutz und Thermostat (z. B. UT300: Aus
Behalte die geplante Dauer von etwa 4 Monaten im Blick und markiere das voraussichtliche ende im Kalender. Verwende eine kurze Checkliste pro Woche, damit du keine Kontrolle vergisst.
Richtig aufwecken: Vom Kühlschrank bis zur ersten Mahlzeit ohne Risiko
Das behutsame Aufwecken entscheidet oft über Gesundheit und Wohlbefinden nach der winterstarre. Fahre die temperatur aus dem kühlschrank über mehrere tage schrittweise hoch, damit Kreislauf und Organe sich anpassen.
Langsam hochfahren: Tageweise Temperatursteigerung und hell-kühler Raum
Nutze ein Stufenprogramm: Tag 1 etwa 6–8 grad, Tag 2 10–12 grad, Tag 3 14–16 grad und Tag 4 18–20 grad. Stoppe das Öffnen des kühlschranks, sobald ~12 °C erreicht sind und stelle die Box danach in einen hellen, kühlen Raum.
Gib Licht, aber keine plötzliche Hitze. Erhöhe die Beleuchtungsdauer der Wärmelampe graduell (z. B. 3 → 6 Stunden), damit sich Tagesrhythmus und Aktivität natürlich stabilisieren.
Erste Fütterung und Sonnenplatz: 38–40 °C bereitstellen, Appetit prüfen, Tierarzt bei Problemen
Richte nach vollständigem Aufwachen einen Sonnenplatz mit 38–40 °C ein. Warte einige tage mit fester Nahrung, biete aber stets frisches Wasser an und beobachte das Trinkverhalten.
- Dokumentiere Gewicht, Aktivität und Futteraufnahme täglich.
- Erwartung: Appetit anfangs reduziert; Kontrolle nötig, wenn das Tier mehrere tage gar nicht frisst.
- Bei anhaltendem Appetitmangel Tierarzt kontaktieren, um Infektionen oder Dehydratation auszuschließen.
Jetzt handeln: Mit System überwinterst du deine Schildkröte sicher durch den Winter
Mit einer festen Checkliste führst du jede Schildkröte sicher durch die Winterstarre. Wähle jetzt die Methode: Kühlschrank mit Thermostat (4–6 °C) oder eine frostfreie Freilandgrube unter einem Frühbeet.
Achte auf Sauerstoffzufuhr 1–2× pro Woche, PET‑Flaschen als Temperaturschutz, Substrat leicht feucht (~55 %) und Luftfeuchte 50–70 %. Nutze pro Tier eine Überwinterungsbox und kontrolliere regelmäßig Gewicht, Feuchte und Temperaturen.
Vermeide warme Keller, Dachböden, nasses Substrat und aktives Eingraben. Beachte artspezifische Vorgaben: T. hermanni, marginata und ibera 4–6 °C; T. horsfieldii 2–5 °C; einige T. graeca dürfen keine Starre halten.
Plane Start und erwartetes Ende, halte das Aufwärmprotokoll bereit und sensibilisiere Familie und Mitbewohner. Handle heute, so bleiben die Tiere im Frühjahr vital und fressfreudig.

