Die Norwegische Waldkatze ist ein edles Tier. Charakteristisch für den Stubentiger ist sein langes Fell, das ihm gepaart mit seiner majestätischen Größe ein einzigartiges, elegantes Aussehen verleiht. Doch viele Besitzer schätzen auch den ruhigen, entspannten Charakter des Vierbeiners. In diesem Beitrag erfahren Leser, wodurch sich die beliebte Katzenrasse auszeichnet.
Die wichtigsten Eigenschaften der Katzenrasse im Überblick
Es erreicht die Norwegische Waldkatze eine Schulterhöhe zwischen 38 und 45 Zentimetern. Dabei werden Katzen von 3,5 bis zu 6 Kilogramm und Kater von 5 bis zu 8 Kilogramm schwer. Aufgrund ihres langen Fells wirkt die Rasse flauschig, wobei sie gleichzeitig etwas verwegen aussieht. Gezüchtet wird sie in fast allen Farben außer Weiß, Chocolate, Fawn, Lilac und Cinnamon. Ausschließlich dieser Katzenrasse sind die Farbtöne Lightamber und Amber zuzuordnen. Es sind gleichzeitig alle Augenfarben gestattet. Die Norwegische Waldkatze gehört zu den Halblanghaar-Rassen.
Noch bis vor einigen Jahren war es um den Fortbestand der Katzenrasse schlecht bestellt. Dies lag daran, dass sie sich immer öfter mit den kurzhaarigen Artgenossen einließen. Das Fell der Nachfahren verlor daher stetig an Länge. Allerdings gelang es engagierten Züchtern, die lange Haarpracht der Norwegischen Waldkatzen zu retten. Heute ist die Langhaarrasse in unseren Breiten wieder zahlreich vertreten. Es liegt die Lebenserwartung der Katzen bei rund 15 Jahren.
So ist es um die Kosten bestellt
Wer sich einen Vierbeiner dieser Art ins Haus holen will, kommt um den Gang zum Züchter nicht herum – dies gilt vor allem dann, wenn es eine reinrassige Katze sein soll. Dabei stellt sich etlichen Interessenten natürlich die Frage nach den Kosten. Beim Züchter fallen Preise zwischen 800 und 1.000 Euro an.
Es ist natürlich auch möglich, ein Kitten aus Schwarzzucht zu erstehen. Hiervon ist dann die Rede, wenn es sich um den Wurf eines nicht offiziellen Züchters handelt. In diesem Fall betragen die Kosten zwischen 200 und 350 Euro. Allerdings ist von solch einem Vorgehen abzuraten. Nicht selten sind die Jungtiere schlecht sozialisiert oder krank. Dabei treten die Verhaltensauffälligkeiten oftmals erst einige Monate nach dem Kauf in Erscheinung. Auch etwaige Krankheiten machen sich nicht sofort bemerkbar.
Wer illegale Zuchten nicht unterstützen und ein gesundes Tier besitzen will, der sollte also lieber etwas tiefer in die Tasche greifen.
Diese Aspekte sind beim Kauf der Norwegischen Waldkatze wichtig
Das Gesundheitszeugnis
Jeder seriöse Züchter testet seinen Wurf auf die Erbkrankheiten „Glykogene Speicherkrankheit“ (GSD IV) und „Hypertrophe Kardiomyopathie“ (HCM). Beide Erkrankungen haben für die Tiere nämlich tödliche Folgen.
Impfpapiere und Stammbaum
Es sollten Käufer unbedingt auf die Ausstellung der beiden Dokumente bestehen. So lässt sich die Herkunft der Norwegischen Waldkatze belegen. Die verabreichten Impfungen sind spätestens beim ersten Tierarztbesuch relevant.
Mitgliedschaft des Züchters beim Katzenzüchterverband:
Ist der Züchter beim Katzenzüchterverband Mitglied, deutet dies auf seine Seriosität hin. In diesem Fall laufen Interessenten nicht Gefahr, an einen Schwarzzüchter zu geraten.
Das Wesen der Norwegischen Waldkatze
Entwickelt hat sich die Katzenrasse nicht durch eine gezielte Züchtung – sie entstand vielmehr natürlich, wobei sie trotzdem als eigene Gattung anerkannt wird. Sind die Katzen gut sozialisiert, haben sie einen starken Mitteilungsdrang. Außerdem sind die Tiere häufig bis ins hohe Alter verspielt und schmusen gerne. Zudem sind die Vierbeiner genügsam und tolerant. Dieser Aspekt macht sie zu idealen Haustieren für Familien mit Kindern.
Während sie Katzen zwar gerne mit ihren Besitzern „reden“, so sind sie dabei nicht laut – daher stellen die Fellnasen auch für Haushalte in Mehrfamilienhäusern eine gute Wahl dar.
Die richtige Haltung des Tiers
Bei der Norwegischen Waldkatze handelt es sich um ein lebhaftes und temperamentvolles Tier. Daher eignet es sich nicht für die Einzelhaltung. Man sollte sie auch nicht in einer kleinen Wohnung unterbringen – idealerweise genießen die Tiere regelmäßigen Freigang. Besitzer sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Katzen einen hohen Bewegungsdrang haben. Dank des langen Fells gehen sie gerne bei jedem Wetter ins Freie. Es ist aber durchaus möglich, den Balkon katzensicher zu gestalten, sodass sich die Vierbeiner auf ihm gefahrlos unter freiem Himmel aufhalten können.
Auf keinen Fall darf ein raumhoher Kratzbaum in der Wohnung fehlen. Auf ihm können sich die Vierbeiner nämlich nicht nur austoben, sondern gleichermaßen ihre Krallen wetzen.
Ist man im Besitz eines Gartens, kann man diesen mit einem Außengehege ausstatten. In ihm haben die Fellnasen die Möglichkeit, in einer natürlichen Umgebung herumzutollen. Dies erweist sich besonders bei hohen Temperaturen als Vorteil – denn im Sommer wird der Norwegischen Waldkatze in der Wohnung schnell zu heiß. Im Freien sollte es aber unbedingt schattige Plätze geben.
Darauf ist bei der Pflege zu achten
Es hat die Norwegische Waldkatze eine einzigartige Fellstruktur. Denn es setzt sich das Fell aus dem wasserabweisendem, langem Deckhaar und dem Unterfell mit seiner wolligen Struktur zusammen. Während dem Fellwechsel ist eine intensivere Pflege seitens der Besitzer erforderlich. Denn es verliert der Vierbeiner dabei seine komplette Unterwolle. Es empfiehlt sich daher, die Katze regelmäßig zu bürsten – so beugt man Verfilzungen entgegen.
In diesem Kontext ist anzumerken, dass die Jahreszeit die Felllänge der Norwegischen Waldkatze maßgeblich beeinflusst. Auch eine Kastration kann das Aussehen des Tiers leicht verändern.
Der Fellwechsel im Überblick
Am kürzesten ist das Fell im Sommer. Immerhin stimmt sich der Körper des Tiers dadurch auf die hohen Temperaturen ein.
Der Fellwechsel beginnt bei den Katzen ab September. Jetzt wird das Deckhaar mitsamt der Unterwolle dichter. Das Fell wärmt nicht nur das Haustier, sondern es ist gleichzeitig wasserabweisend. Dadurch können der Katze weder Schnee noch eisige Temperaturen etwas anhaben. Es überrascht daher nicht, dass sich die Norwegische Waldkatze auch im Winter gerne im Freien aufhält.
Das Winterfell ist zwischen Januar und März am stärksten ausgeprägt.
Mit dem Beginn des Frühlings startet schließlich die Abhaarsaison. Das heißt, dass die Norwegische Waldkatze ihr Fell verliert. Sie haart dabei einen Teil des Deckhaars und der Unterwolle ab.
Die regelmäßige Pflege ist essenziell
Zu den Zeiten des Fellwechsels ist der Stubentiger regelmäßig zu bürsten. Dies ist vor allem beim Verlust des Winterfells notwendig. Denn nur so wirken Besitzer etwaigen Verfilzungen entgegen. Es lohnt sich diesbezüglich, die Katze möglichst früh an die Fellpflege zu gewöhnen. Am besten integriert man dieses Ritual in die täglichen Streicheleinheiten. Viele Norwegische Waldkatzen genießen das Bürsten dann regelrecht.
Idealerweise kommt für die Fellpflege ein Kamm mit rotierenden Zinken zum Einsatz. Denn Letztere gleiten zumeist mühelos durch das Fell und sind dazu imstande, kleine Verfilzungen schmerzfrei zu entfernen. Für die Katze fühlt sich diese Behandlung gut an, weshalb etliche Vierbeiner das Kämmen schätzen.
Für die Pflege des Sommerfells empfiehlt sich eine Bürste mit Naturborsten. Mit einer Zupfbürste samt Edelstahlborsten ist es leicht möglich, lose Haare zu lösen. Das halblange Fell lässt sich des Weiteren mit einer Bürste mit Metallborsten und Kunststoffnoppen ideal pflegen.
Ist das Haare schneiden erlaubt?
Finden Besitzer Knoten im Fell ihrer Katze, ist die Versuchung erst einmal groß, zur Schere zu greifen. Davon ist Laien aber unbedingt abzuraten – denn schnell kommt es dabei zu Verletzungen. Durch das dichte Haar lässt sich oft nur schwer einschätzen, wo der Körper des Tiers tatsächlich beginnt. Bei hartnäckigen Verfilzungen wendet man sich also lieber an einen Profi.
Kleinere Knötchen lassen sich mitunter mit einem Kämm-Spray oder Knoten-Gel entfernen. Dafür sprüht man die betroffene Stelle ein, wartet einige Minuten lang ab und bürstet die Verfilzung anschließend aus.
Fazit
Bei der Norwegischen Waldkatze handelt es sich zweifelsohne um einen freundlichen Gesellen. Die Tiere sind verspielt und schätzen die Nähe zum Menschen. Da sie einen lebhaften und geselligen Charakter haben, eignen sie sich nicht für die Einzelhaltung. Idealerweise haben sie einen Zugang ins Freie oder auf den Balkon. Wer an dieser Rasse interessiert ist, sollte die Kitten ausschließlich bei einem seriösen Züchter erstehen – so holt sich der Katzenbesitzer ein gut sozialisiertes, gesundes Tier ins Haus.