Katze verweigert Nassfutter: Wie mache ich das Futter schmackhafter?

Katze Napf

Ein japanisches Sprichwort besagt: Statt die Katze zu verjagen, stell den Teller weg.

Katzen machen ihrem Ruf, wählerisch zu sein, alle Ehre und eine Umstellung zu Nassfutter kann durchaus nicht gelingen. Wir zeigen auf, wie man den langwierigen und schwierigen Prozess einer Futterumstellung hin zu Nassfutter trotzdem meistert und der fellige Freund sich mit Nassfutter anfreundet und dieses genießt.

Es ist wahrlich keine Raketenwissenschaft, jedoch scheiden sich die Geister hinsichtlich der Art und Weise, wie man seinem felligen Freund das Nassfutter schmackhaft macht. Manche Katzenliebhaber haben die Erfahrung gemacht, ihre Katze Schritt für Schritt and das Nassfutter zu gewöhnen. Andere haben den harten Einschnitt gewählt und von heute auf Morgen umgestellt. Wir führen beide Methoden auf und geben anschließend nochmal Ratschläge mit, wie das verweigerte Nassfutter doch angenommen wird von der Katze und die Umstellung gelingt.

Die wichtigsten Fakten auf einem Blick:
1.) Man sollte Nassfutter mit hohen Fleischanteil >60% verfüttern.
2.) Das Nassfutter sollte wenig Sauce beinhalten, da diese viel Zucker und Fette enthält.
3.) Auf Zimmertemperatur entfaltet das Nassfutter das beste Aroma.
4.) Mischen Sie dem Nassfutter rohes Fleisch unter, um es schmackhafter zu machen.
5.) Haben Sie Geduld mit Ihrer Katze.

Der Hard-Launch

Der Hard-Launch beschreibt die Methode, keine langwierige Eingewöhnungszeit zu geben und direkt von Trocken- auf Nassfutter umzustellen. Wenn die Miezekatze Trockenfutter gewöhnt ist, es aber zum wiederholten Male Nassfutter wiederfindet, wird sie hoffentlich sich dazu entscheiden, dem Nassfutter eine Chance zu geben.

Man stellt der Katze kein Trockenfutter zur Verfügung und lässt ihr die Wahl zwischen Nassfutter oder Hunger. Man muss die Katze genau und über mehrere Mahlzeiten hinweg beobachten. Merkt man, dass die Katze auf Gedeih und Verderb das Nassfutter nicht anrührt, kann man ihr zwischendurch Trockenfutter geben um ihre Gesundheit nicht zu gefährden. Man sollte im Falle eines Misserfolges das Nassfutter und die Futtermarke wechseln. Je mehr man ausprobiert, desto wahrscheinlicher, dass man den Geschmackssinn der Katze trifft.

Beharrlichkeit und Geduld sind hier der Weg zum Erfolg. Zunächst kann man das Nassfutter recht lange stehen lassen, um zu beobachten ob die Katze nicht doch noch das Nassfutter ausprobiert. Ist dies nicht der Fall, kann man übergehen, das Nassfutter nach einer bestimmten Zeit (beispielsweise 30 Minuten) wegzustellen. Dies signalisiert der Katze eine Dringlichkeit, da das Mahlzeitfenster recht kurz ist.

Der Soft-Launch

Als ersten Versuch kann man dem Trockenfutter zunächst geringe Mengen an Wasser beimischen und schauen, wie die Katze reagiert. Wird dies ohne große Widerstände verspeist, kann man den Wassergehalt peu a peu erhöhen, bis die Konsistenz sich dem Nassfutter annähert. Somit könnte eine Umstellung leichter fallen, da die Konsistenz des Nassfutters der Katze nicht mehr fremd ist.

Man führt den gleichen Prozess durch, jedoch fängt man direkt mit dem Beimischen von Nassfutter an. Je nach Reaktion der Katze gibt man so lange Nassfutter hinzu, bis man ein Verhältnis von 50:50 hat. Ist dieser Punkt erreicht, reduziert man den Anteil an Trockenfutter, bis die Umstellung vollzogen ist.

Man stellt sowohl Trockenfutter als auch Nassfutter bereit, in zwei verschiedenen Näpfen. Je nach Reaktion der Samtpfoten, verringert man stetig die Menge an Trockenfutter und bietet ihnen weiterhin das Nassfutter im anderen Napf an.

Wie mache ich das Nassfutter schmackhafter?

Essentiell ist die richtige Auswahl des Nassfutters. Man sollte ein Nassfutter mit hohem Fleischanteil nehmen, sprich >60% Fleischanteil. Dies weist auf ein qualitativ hochwertiges Nassfutter hin. Die Katze wird dank des hohen Fleischanteils eher in Versuchung kommen, das Nassfutter zu probieren. Man sollte darauf achten, dass nicht zu viel Sauce dem Nassfutter beigemischt ist oder das Nassfutter quasi in Sauce schwimmt. Saucen sind in der Regel voller Zucker und Fette und können der Gesundheit des Tieres schaden.

Oft hört man von guten Ergebnissen, wenn das Nassfutter Zimmertemperatur aufweist und/oder in der Mikrowelle kurz aufgewärmt wird. Die Aromen des Nassfutters können sich somit besser entfalten und die Katze findet das Futter appetitlicher. Somit sollte das Nassfutter auf keinen Fall ungeöffnet im Kühlschrank aufbewahrt werden. Kaltes Nassfutter wird als unappetitlich empfunden und somit auch keines Blickes gewürdigt.

Katzen sind Fleischliebhaber. Aufgrund ihrer Natur und ihren wilden Wurzeln ist Fleisch das ideale Nahrungsmittel und wird von Katzen liebend angenommen. Dies kann man sich zu Nutze machen, indem man dem Nassfutter rohes Fleisch beimischt, um es verlockender zu machen.

Die geliebten Fellnassen stellen sich an, wenn es neues Futter auszuprobieren gilt. Um dem entgegenzuwirken kann man Trockenfutter (zerbröselt) über das Nassfutter streuen. Somit findet die Katze im ersten Moment die ihr bekannte Nahrung wieder. Sobald sie am futtern ist, wird das Nassfutter in der Mahlzeit keine Hürde darstellen.

Katzen sind genauso individuell wie ihre Halter. Es gibt nicht die eine Blaupause, mittels welcher die Umstellung jedes Mal und bei jeder Katze gelingt. Vielmehr ist die Futterumstellung hin zum Nassfutter ein Prozess aus Versuch und Irrtum, bis man die kleinen Erfolge sieht. Speziell jetzt gilt es, beharrlich weiterzumachen bis der Stubentiger sich mit dem Nassfutter anfreundet und Trockenfutter höchstens als Leckerli für Zwischendurch noch eingesetzt wird.

Klar ist, einer Katze ist ihr Futter genauso wichtig wie dem Frauchen/Herrchen.

Redaktion
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Wer schreibt hier? Ich bin Christian, 33 Jahre alt und komme aus Hannover. Meine Leidenschaft zur Tierwelt habe ich im frühen Alter erlangt. Zusammen mit Hunden, Katzen, Vögeln und Kaninchen als Haustieren, habe ich jahrelange praktische Erfahrung erlernen dürfen. Viel Spaß beim Stöbern! Viele Grüße, Christian

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