Im Winter sinkt bei vielen Menschen und ihren hunden die Alltagsbewegung. Kürzere oder seltener stattfindende Gassirunden führen oft zu Langeweile, mehr Bellen oder destruktivem Verhalten.
Deshalb lohnt es sich, die Zeit draußen klug zu nutzen. Plane kürzere, vielleicht häufigere Spaziergänge und setze aktive Reize, die dein hund mental und körperlich fordern.
Prüfe unterwegs regelmäßig Ohren und Pfoten. Kalte Extremitäten zeigen, dass die Körpertemperatur sinkt und die Runde besser verkürzt wird.
Ein warmer, wasserdichter Mantel, Tageslichtphasen und eine durchdachte Route mit Pausen machen die Tour angenehmer. So schützt du die gesundheit deines hundes und vermeidest unnötigen Stress.
Im Artikel erfährst du konkrete Startschritte, wie du Zeit, Tempo und Untergründe kombinierst und welche Indoor-Ideen helfen, falls das wetter zu rau ist.
Sicher starten: Temperaturen, Rassen und Warnzeichen im Blick
Bevor ihr losgeht, prüfe kurz Temperatur und Wind — das entscheidet über Länge und Tempo der Runde.
Wie kalt ist zu kalt?
Als Faustregel gilt: Sinken die temperaturen unter etwa -6 °C, sind nur kurze Einheiten für die meisten hunde ratsam.
Bei Wind oder hoher Luftfeuchte kühlt dein hund schneller aus, als das Thermometer zeigt. Plane lieber mehrere kurze Strecken als einen langen Marsch.
Rassen, Fell und Alter beachten
Einige rassen mit dichtem doppelfell wie Alaskan Malamute oder Husky vertragen schnee und Kälte besser. Kurzhaarige oder sehr kleine hunde frieren schneller und profitieren von einem Mantel.
Welpen und Senioren kühlen leichter aus und brauchen mehr Pausen sowie moderate Wege.
Anzeichen von Unterkühlung erkennen
Achte auf klare anzeichen: Zittern, Pfotenheben, langsameres Tempo, geduckte Haltung oder Apathie. Kalte Ohren und Pfoten sind frühe Warnsignale.
Prüfe während der Runde die körpertemperatur über Ohren- und Pfotenoberflächen. Werden sie kalt, Runde abbrechen und deinen hund wärmen.
- Bei unter -6 °C: nur kurze Einheiten für die meisten hunde.
- Wähle windgeschützte Wege und passe Länge an Alter und Fell an.
- Qualität vor Distanz: Suchspiele und kurze Übungen sind oft besser an kalten Tagen.
Tipps für Hundespaziergänge im Winter
Mit der richtigen Vorbereitung bleiben hunde auch an kalten Tagen aktiv und geschützt.
Ausrüstung gegen Kälte und Schnee
Rüste deinen hund mit einem gut sitzenden mantel aus, besonders bei kurzhaarigen oder kleinen Rassen. Ergänze das Outfit mit einem Leuchthalsband oder einem hellen Geschirr für bessere Sicht im Dämmerlicht.
Packe ein saugfähiges handtuch ein, um nasse Pfoten und Fell schnell zu trocknen. Pfotenschutz wie Wachs reduziert Reizungen durch Streusalz.
Taktik bei frostigen Bedingungen
Setze auf mehrere kurze spaziergänge statt eines langen Marsches. Wähle windgeschützte Wege und meide offene Felder oder exponierte Brücken.
Beginne zügig, halte Pausen kurz und prüfe regelmäßig Ohren und Pfoten auf Wärme. So bleibt dein hund warm und bewegung gesichert.
Indoor-Alternativen, wenn es zu kalt ist
Bleibt das Wetter zu rau, bring Spiel und Training ins hause: Apportieren auf Teppich, einfache Nasenarbeit mit versteckten Snacks und kurze Parcours halten geist und Körper fit.
Treffen mit bekannten hunden oder Hallensportangebote wie Agility und Flyball sind gute Optionen, wenn draußen nichts geht. Mehr zur passenden Outdoor-Kleidung liest du in diesem Ratgeber:
- Gut sitzender mantel, Leuchthalsband und handtuch dabei.
- Pfotenwachs vor dem Losgehen, Haare zwischen den Zehen kürzen.
- Kürzere, häufigere spaziergänge und clevere Routen planen.
Pfotenpflege nach Schnee, Eis und Streusalz
Nach einem Spaziergang sind saubere Pfoten das A und O, damit dein Hund keine Reizstoffe aufnimmt. Eine kurze Routine an der Tür schützt Haut und Magen und beugt Schmerzen vor.
Pfoten mit lauwarmem Wasser abwaschen
Tauche die Pfoten kurz in lauwarmes wasser in einer Schüssel. So entfernst du Salz, Dreck und Eiskristalle ohne den Hund ins Badezimmer zu tragen.
Trockne vorsichtig mit einem handtuch ab und lass den Hund nicht an den Pfoten lecken.
Langes Fell zwischen den Zehen stutzen
Langes fell bildet Schneeballen und Druckstellen. Kürze die Haare zwischen den Zehen vorsichtig mit einer Hundeschere.
Schutz und Pflege: Wachs vorher, Salbe danach
Trage vor dem Losgehen dünn Pfotenwachs auf, um Nässe und Schmutz zu reduzieren. Nach dem Reinigen kannst du bei trockenen oder rissigen pfotenballen eine pflegende Salbe anwenden.
- Spüle pfoten in lauwarmem wasser, um Streusalz zu entfernen.
- Tupfe mit einem handtuch schonend trocken; vermeide kräftiges Reiben.
- Prüfe Krallen und Zwischenzehenräume regelmäßig auf Verklebungen oder Fremdkörper.
- Bei wiederholten Reizungen wechsle die Route und erwäge Pfotenschuhe.
Gute Sicht und weniger Rutschgefahr im Dunkeln
Wenn es früh dunkel wird, entscheidet gute Sicht oft über die Sicherheit auf eurer Runde. Trage aktive Lichter und reflektierende Elemente, damit ihr von Verkehrsteilnehmenden schneller erkannt werdet.
Leuchten und Reflektoren retten Leben
Nutze ein helles Leuchthalsband oder ein Leuchtgeschirr am hund. Reflektoren helfen, wirken aber nur bei anstrahlendem Licht. Ohne Straßenbeleuchtung sind aktive Lichter klar im Vorteil.

Rutschige Wege, Laub und dünnes Eis: Leine, Tempo und Route anpassen
Feuchtes Laub plus Bodenfrost macht Wege glatt. Auch dünnes eis auf Pfützen ist trügerisch und kann einbrechen.
- Mache euch sichtbar: Helles Leuchthalsband und Reflektoren, damit auto- und Radverkehr euch früh erkennt.
- Passe Leine und Tempo an: Verkürze die Leine auf rutschigen Abschnitten und setze kurze „Langsam“-Sequenzen, damit die meisten hunde fokussiert bleiben.
- Wähle sichere Wege: Meide Ufer mit dünnem eis, suche geräumte oder beleuchtete Routen und kalkuliere, dass bei nassem wetter Bremswege von Fahrzeugen länger sind.
Gesundheit schützen: Wasserfallen, Symptome und Futter anpassen
Gerade in der kalten Jahreszeit lauern an Pfaden und Pfützen Gesundheitsrisiken, die du kennen solltest.
Nicht aus Pfützen trinken: Leptospirose-Risiko erkennen
Lass deinen hund nicht aus stehenden Gewässern trinken. In Pfützen können Leptospiren sitzen, die durch Nagetier-Urin eingeschleppt werden.
Eine Infektion kann zu schwerem Nierenversagen führen. Impfungen helfen, frage deinen tierarzt nach einem Impfstoff, der vier Unterarten abdeckt.
Typische Symptome und schnelle Behandlung: Wann zum Tierarzt
Erste symptome zeigen sich oft nach etwa einer Woche. Achte auf Fieber, Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Erbrechen oder Durchfall.
Gelbliche Schleimhäute sind ein Alarmzeichen. Bei Verdacht such sofort den tierarzt auf und verzichte auf lange Wartezeiten bei der behandlung.
Energiebedarf im Winter: Futter leicht anpassen und Wasser bereitstellen
In der Kälte steigt der Energiebedarf moderat. Erhöhe die futtermenge langsam, damit der Magen nicht rebelliert.
Immer frisches wasser bereitstellen, damit dein hund nicht zu Pfützen ausweicht. Nässe kühlt stärker aus als Lufttemperatur.
Trockne komplett nasse Hunde zügig und gründlich; ein einziges Handtuch reicht nicht immer. Bei anhaltenden Magen-Darm-Problemen oder auffälligen symptome vereinbare einen tierarzt-Termin.
- Lass deinen hund nicht aus Pfützen trinken; minimiere so das Leptospirose-Risiko.
- Beobachte symptome früh und suche den tierarzt bei Auffälligkeiten.
- Passe futter schrittweise an und halte jederzeit frisches wasser bereit.
- Trockne nasse Hunde gründlich; nasse Hunde kühlen schneller aus.
Gut vorbereitet durch den Winter: So bleibt ihr aktiv, sicher und gesund
Kleine Vorbereitungen am Anfang sparen später Zeit und schützen die Gesundheit.
Beachte rassen, Fell und Alter: Unter −6 °C sind nur kurze Einheiten für die meisten hunde sinnvoll. Prüfe regelmäßig anzeichen wie Zittern oder Pfotenheben und kontrolliere die körpertemperatur über Ohren und Pfoten.
Sorge für Sichtbarkeit mit aktiven Leuchten und meide dünnes eis oder rutschige Stellen. Packe mantel, handtuch und Pfotenpflege ein, um Reizungen und Risse zu verhindern.
Lass den hund nicht aus Pfützen trinken und justiere Futter und Bewegung leicht. Bei unspezifischen Beschwerden such lieber den tierarzt auf. So bleibt ihr auch bei kälte, schnee und wechselhaftem wetter sicher und mobil.

