Der Hund ist gemeinhin der beste Freund des Menschen. Und seinem besten Freund würde man gewiss nichts Böses antun wollen oder ihn falsch ernähren. Aber wie sollte man denn den Hund ernähren? Vor allem, wenn man selbst vegan oder auch nur vegetarisch lebt? Ist eine vegane Ernährung für einen Hund schädlich? Was gilt es zu beachten und wieviel sollte ich verfüttern? Es lohnt sich, sich das genauer zu betrachten.
Der Vorfahr
Der Hund stammt vom Wolf ab und ist noch immer eine Unterart dieses Tieres. Man sieht, wie eng diese Wesen also noch verbunden sind und wie sehr man vom Wolf auch etwas über den Hund lernen kann. Der Wolf selbst ernährte sich sowohl tierisch als auch pflanzlich. Schon die Beutetiere haben gelegentlich so viele pflanzliche Inhaltsstoffe. Man kann hier also schon sehen, dass ein Hund vermutlich kein reiner Fleischfresser ist, wie es oft angenommen wird.
Hund und Mensch – Freundschaft geht durch den Magen
Vor vielen Jahrtausenden schloss sich der Wolf dem Menschen an. Es war eine Symbiose für Schutz und auf der einen Seite und Nahrung auf der anderen Seite. Der Mensch ließ sich warnen, der Hund ließ sich ernähren. Freundliche und zutrauliche Wölfe wurden mehr und mehr gezüchtet, als Gefährten angesehen und teilten letztlich auch die Nahrung mit den Menschen. Damit hat sich der Wolf in seiner Form des Hundes der Ernährungsweise des Menschen angepasst und wurde zum Allesfresser, wie der Mensch selbst auch einer ist. Gebiss und Verdauungstrakt haben sich also angepasst und sind noch mehr auf pflanzliche Stoffe ausgelegt als es beim Wolf der Fall war.
Der Hund – Ein Vegetarier?
Zunächst sollte man die Frage klären, ob ein Hund vegetarisch leben kann. Millionen Menschen leben vegetarisch und möchten das vielleicht für ihren Hund auch. Nun, was sagt die Wissenschaft dazu? Wie oben schon erklärt, ist der Hund durch seine sehr enge Bindung an den Menschen bereits zu einem Allesfresser geworden. Und damit steht der Hund ganz im Gegensatz zur Katze. Katzen blieben reine Fleischfresser, weil sie nie so nahe mit dem Menschen gelebt haben wie Hunde.
Ein Hund kann – um es kurz zu machen – ausgewogen vegetarisch ernährt werden. Soja, Gemüse, Reis, Eiprodukte etc. sorgen dafür, dass es dem Hund an nichts fehlt und dass er ein glückliches und wohlernährtes Leben führen kann.
Allerdings sollte man beim Futter aus dem Handel vorsichtig sein und gegebenenfalls selbst etwas herstellen oder Dinge zusetzen. Besonders Proteine sind wichtig – wie für den Menschen auch -, die man aus Linsen, Erbsen oder dergleichen beziehen kann. Auch Vitamine und Mineralstoffe und so weiter sollten ausreichend vorhanden sein. Was braucht mein Hund? Wie kann ich es ihm bieten? Diese Fragen sollte man sich stellen und vor der Ernährungsumstellung klären. Man kann hier nur anraten, mit Tierärzten zu sprechen, die sich auf Tierernährung spezialisiert haben. So ist man in sicheren Händen und tut seinem Hund wirklich etwas Gutes.
Kann ich meinen Hund nun auch vegan ernähren?
Wenn man es eine Stufe weiterdrehen möchte – und mancher vegan lebender Hundehalter möchte das vielleicht – dann sollte man sich die Frage stellen, ob ein Hund auch vegan leben könnte und was es dazu benötigt. Für einen normalen Menschen muss es absurd klingen, denn ein Hund hat Reißzähne und stammt vom Wolf ab, warum könnte er vegetarisch oder auch nur vegan leben?
Und doch ist es so, dass ein Hund wohl vegan leben kann. Die Wissenschaft hat noch nicht so viele Daten, dass man es ganz klar sagen kann, denn wenn es schon wenige Menschen gibt, die vegan leben, dann wird es noch weniger Hunde geben, die so leben. Doch wenn der Mensch ein Allesfresser ist und vegan leben kann, dann sollte das doch im Umkehrschluss auch für den Hund gelten, oder? Und so scheint es zu sein. Hier muss man aber sehen, dass der Hund ausreichend Ersatz bekommt für das, was sonst mit Fleisch leicht abgedeckt werden kann, oder auch mit Milchprodukten, die nun auch wegfallen. Sojabasis oder Maismehl haben sich hier wohl in verschiedenen Studien als gutes Mittel erwiesen, denn die Blutwerte der untersuchten Hunde haben sich nicht ins Negative verändert. Es hängt nur damit zusammen, wie man sich ernährt. Beim Menschen ist es dasselbe. Man kann sich ausreichend und ausgewogen vegan ernähren oder schädlich und einseitig. Hier sollte der Speiseplan noch akribischer zusammengestellt werden und man sollte Experten zurate ziehen und die Werte des Hundes regelmäßig überprüfen lassen. Was braucht der Hund? MEIN Hund? Wie kann ich das erreichen? Geht man diesen Fragen präzise nach, beantwortet sie und hat eine Lösung, so steht einer veganen Ernährung nichts im Wege.
Tierärzte
Tierärzte sollten – wie oben beschrieben – bei solchen gravierenden Dingen zurate gezogen werden und es gibt Ärzte, die sind speziell darauf ausgelegt, Tierernährungsfragen zu klären und Pläne zusammenzustellen, die eine Ernährung gut gewährleisten können. Auch sollten man sie regelmäßig aufsuchen, um Blutwerte zu untersuchen, denn niemand will seinem Hund schaden, nur weil er ihn gut ernähren wollte und dabei Irrtümern erlegen ist.
Auch ist ein Hund kein kleiner Mensch, auch wenn er ein Allesfresser ist. Das eine ist für den Menschen gut und für den Hund giftig und umgekehrt. Also sollte man nicht seinen eigenen Ernährungsplan einfach auf den Hund übertragen.
Entwöhnung vom Fleisch
Wenn man den Hund neu umstellen will, der sollte vielleicht zu einem kleinen Trick greifen, damit der Hund das neue Futter auch annimmt. Dazu sollte man das Fleisch immer Stück für Stück reduzieren und damit den Hund Zeit zur Gewöhnung geben. Man kann es ihm ja nicht erklären, aber diese Methode wirkt gut, um eingefahrene Geschmacksmuster zu verändern und ihn von tierischen Produkten wegzubringen. Zwar hat ein Hund keinen wirklichen Vorteil von einer veganen Ernährung, aber der Umwelt und den Futtertieren kann es helfen und damit etwas zu einer besseren Welt beitragen.
Fazit
Ja, man kann einen Hund vegan ernähren und es muss nicht schädlich sein. Es gibt spezielles Hundefutter, das auf veganer Basis ist oder man stellt es direkt selbst zusammen. Das ist kein Problem und kann gut mit dem Hund harmonieren. Aber jeder Hund ist anders und man sollte besonders bei veganer Ernährung eng mit Tierärzten, die darauf spezialisiert sind, in Kontakt bleiben, um nichts dem Zufall zu überlassen, denn mit der Ernährung kann man seinem Tier etwas Gutes tun oder ihm Schaden zufügen, und letzteres möchte niemand. Es ist also möglich, aber man sollte es nicht von heute auf morgen umstellen, sondern sich zunächst mit den Gegebenheiten auseinandersetzen, sich Fragen stellen und dem Tierarzt Fragen stellen und dann einen Plan entwickeln. Anschließend kann man den Hund nach und nach an das neue Futter gewöhnen. Irgendwann stört es ihn überhaupt nicht mehr und er ernährt sich vielleicht sogar besser, als wenn man einfach Hundefutter mit Fleisch aus der Tüte gibt.