Das dramatische Leben der Vermehrerhunde – wir klären auf

Vermehrerhunde illegal

Heute möchte ich über ein wichtiges und trauriges Thema aufklären: Das traumatische Leben der Vermehrerhunde. Sie sind wie der Name bereits verrät Hunde, die nur dem einen Zwecke dienen, möglichst viele Welpen auf die Welt zu bringen. Die männlichen Vierbeiner fristen ihr Leben als Deckrüde und die weiblichen Tiere werden als Gebärmaschinen behandelt. Die Haltung von Vermehrerhunden zielt nur auf einen hohen Profit ab.

Zucht von günstigen Welpen

Um viele Welpen zu einem günstigen Preis anbieten zu können, haben sich einige Halter dafür entschieden, Hunde wie Zuchtmaschinen zu halten. Sie haben kein freies Leben, wie Hunde, die wie ein Familienmitglied gehalten werden. Vielmehr kämpfen die Vierbeiner täglich um ihr Überleben. Vermehrerhündinnen und -rüden leben auf einem sehr niedrigen Niveau. Sie erhalten kein gutes Futter, nicht ausreichend Auslauf und kaum medizinische Versorgung. Somit soll verhindert werden, dass der Profit des Züchters minimiert wird. Die Gesundheit der Hunde bleibt auf der Strecke. Einige Tiere leben in Massenzuchten. Hier ist nicht nur die Versorgung mangelhaft, sondern die Tiere sterben ungeliebt und verwahrlost im Dreck. Viele Tiere haben außer ihre Box nichts kennengelernt. Aber warum funktioniert dieses System? Das liegt daran, dass immer mehr Menschen ohne Rücksicht auf die Elterntiere Billigwelpen kaufen. Seit vielen Jahren geht der Tierschutz Hinweisen nach und holt die armen Kreaturen aus ihrer Gefangenschaft. Viele Hunde sind nach Jahren der Ausbeutung sehr ängstlich und unterwürfig. Sie sind noch nie durch einen Wald gelaufen oder wurden gestreichelt, sodass sie nach der Freilassung einen richtigen Kulturschock erleben.

Hinweis: Melden Sie Verdachtsfälle oder konkrete Hinweise zu Kofferraumverkäufern dem zuständigen Veterinäramt oder der Polizei.

Das traurige Leben der Vermehrerhunde

Das Leben eines Vermehrerhundes musst du dir in einer ständigen Gefangenschaft vorstellen, bei denen Hunde in einer kleinen Box auf einem kalten Steinboden gehalten werden. Häufig sind gleich mehrere Hündinnen in einem kleinen Zwinger eingesperrt. Es wurden einige Hündinnen gefunden, die auf einer Fläche von vier Quadratmetern gelebt haben. Sie hatten kein Körbchen, Spielzeug oder ähnliches, sondern wurden nur dafür benutzt, ihr Leben lang so viele Welpen zu gebären, wie ihr geschundener Körper schafft. Sie erhält keine Zuwendung oder Zeit, sich um ihre Welpen liebevoll zu kümmern. Die Hündin wird so oft es geht von einem Rüden bestiegen, damit sie besonders viele Welpen auf die Welt bringt.

Nicht nur die Hündinnen leiden, sondern auch die Welpen. Sie werden auf einem kalten Boden geboren unter meist sehr unhygienischen Umständen. Die Mutter kann die kleinen Welpen nicht ausreichend versorgen. Das hat unter anderem auch damit zu tun, dass sie nicht ausreichend Futter erhält. Den Züchtern ist es egal, ob die Welpen im Winter auf dem Boden frieren oder im Sommer unter den hohen Temperaturen und der schlechten Luft im Zwinger leiden. Die Welpen und die Eltern erhalten keine Impfungen und es wird auch keine Wurmkur gemacht. Hündinnen ziehen ihre Welpen eine Zeitlang groß, um dann wieder direkt trächtig zu werden. Nach Monaten oder Jahren stirbt die Hündin entweder aus Mangel an Versorgung, Krankheiten oder Erschöpfung. Der Züchter wird um das Tier nicht trauern, sondern direkt eine neue Hündin anschaffen, die den Platz als Gebärmaschine einnehmen.

Rüden werden durch Schläge gefügig gemacht

In diesem Kreislauf sollten die Deckrüden nicht vergessen werden. Auch sie leiden ihr Leben lang. Sie werden häufig einzeln gehalten und mit Schlägen und Stromstößen gefügig gemacht. Während Hündinnen unter den ständigen Schwangerschaften und Verlusten leiden, werden sie in der Regel vom Züchter nicht geschlagen. Anders sieht es bei den Rüden aus. Damit die Rüden in der Lage sind, immer zu decken, werden sie mit Hormonspritzen behandelt. Sie werden auf Hündinnen gezwungen und bis zum nächsten Einsatz in einem Verschlag eingesperrt. Viele Tiere haben noch nie Sonnenlicht gesehen.

Welche Hündinnen werden für die Zucht gewählt?

Viele Züchter wählen als Vermehrerhündinnen Tiere aus, die besonders hübsch und gesund aussehen. Sie sollen ihre positiven Eigenschaften an die Welpen weitergeben. Bevorzugt werden Hunderassen gewählt, die besonders teuer sind und bei denen es eine hohe Nachfrage gibt. Durch eine minimalen Einsatz an Futter und Versorgung sollen so viele Welpen wie möglich geboren und verkauft werden. Ob Hündin oder Welpen mit Milben oder Würmern befallen sind, spielt für den Züchter keine Rolle. Zusätzlich kann man sich als Käufer derartiger Welpen nicht darauf verlassen, dass der Hund nicht unter einer Erbkrankheit leidet. Schließlich werden nicht nur Eigenschaften wie Stärke oder Schönheit vererbt, sondern auch Erbkrankheiten oder genetische Defekte. Es ist keine Seltenheit, dass Welpen geboren werden, die bereits in den ersten Tagen ernsthaft erkranken.

Über die Mutter oder andere Hündinnen in der Box werden Parasiten übertragen. Da sie nicht behandelt werden, sind sie bereits nach der Geburt ein ständiger Begleiter des heranwachsenden Hundes. Das hat zur Folge, dass Käufer eines kranken Welpen hohe Tierarztrechnungen zahlen müssen oder das Tier bereits nach wenigen Tagen verstirbt. Zusätzlich sind die kleinen Hunde nicht gerade sehr zutraulich. Ihre Seele hat seit ihrer Geburt gelitten und sie haben Menschen gegenüber bisher kein Vertrauen aufgebaut. Wird eine Welpe zu früher aus der Obhut der Mutter gerissen, wirkt sich das negativ auf die Sozialisierung aus. Käufer von günstigen Welpen, die unter derartigen Umständen geboren sind, sind keine glücklichen und gesunden Tiere.

Warum gibt es die kriminellen Züchter?

Über das Internet wird es Kriminellen leicht gemacht, ihre Ware oder in diesem Fall Tiere anzubieten, ohne sich an die Regeln zu halten. Online-Plattformen werden von Züchtern genutzt, um ihre Vermehrzuchten auf den Markt zu bringen. Viele Menschen wünschen sich einen Rassehund. Sie sind aber nicht bereit, hierfür einen höheren Preis zu zahlen. Dadurch wird es kriminellen Züchtern leicht gemacht, schnell einen passenden Käufer zu finden. Die Welpen können zu Spottpreisen angeboten werden, da sie durch den Verzicht auf hochwertiges Futter, Impfungen und Tierarztbesucher bisher kaum Kosten verursacht haben. Zu finden sind die günstigen Welpen häufig in Kleinanzeigenportalen. Die Züchter möchten kein Geld für Anzeigen ausgeben, sondern suchen kostenlos die Möglichkeit, die kleinen Hunde so schnell wie möglich los zu werden. Häufig stammen die billigen Welpen von Züchtern aus osteuropäischen Ländern, Frankreich, den Niederlanden und Belgien. Es gibt aber auch in Deutschland einige Züchter, die Hunde zum Zwecke des Welpen-Handels ausbeuten und schlecht behandeln. Auf keinen Fall sollten sich Menschen dazu hinreißen lassen und einen Welpen von einem Kofferraumhändler zu kaufen.

Trauriger Hunde Blick

Wie können die schwarzen Schafe unter den Züchtern erkannt werden?

Ein unseriöser Züchter kann dir keine Hinweise über die Eltern oder Zuchtstätte des Hundes geben. Oftmals werden die Welpen bereits vor der achten Lebenswoche zum Kauf angeboten. Beim Kauf wird dem Käufer kein Gesundheitszeugnis des Hundes übergeben. Das Tier wird ohne Entwurmung, Impfpass und Begutachtung durch einen Tierarzt an den Käufer übergeben. Das Tier hat keinen Chip oder eine Tätowierung, was in der heutigen Zeit bei gezüchteten Welpen sehr unüblich ist. Hellhörig sollten Käufer von Welpen auch werden, wenn es keinen detaillierten Kaufvertrag gibt. Du solltest dich auf keinen Fall darauf einlassen, dass ein Welpe an einem anonymen Ort wie ein Waldrand, eine Autobahnraststätte oder einem Parkplatz übergeben wird. Seriöse Züchter haben nichts zu verbergen und du hast bei ihnen auch die Möglichkeit, die Eltern des Welpen kennenzulernen. Ein unseriöser Verkäufer wird sich nicht auf einen Kauf per Überweisung einlassen. Er wird eine Barzahlung ohne Beleg verlangen. Bei Unsicherheiten solltest du immer nachfragen oder bei einem starken Misstrauen direkt die Polizei oder den Tierschutz einschalten.

Wie kannst du Vermehrerhunden helfen?

Wenn du zufällig auf eine Anzeige stößt, in der Welpen zu einem besonders günstigen Preis angeboten werden oder du etwas über einen sogenannten Kofferraumhändler in deiner Nähe hörst, solltest du direkt den Tierschutz informieren. Alternativ kannst du dich auch bei der Polizei melden. In der Regel verkaufen derartige Züchter ihre Welpen ohne Belege und Papiere direkt aus einem Kofferraum. Den Kriminellen sollte sofort das Handwerk gelegt werden, damit nicht noch mehr Tiere leiden. Im Tierheim gibt es einige Hunde, die bisher kein schönes Leben hatten. Hierbei handelt es sich um verwahrloste, einsame oder kranke Tiere, sowie um Vermehrerhunde. Wenn du die Möglichkeit hast, entscheide dich bei der Adoption eines Hundes eher für ein Tier, dass dringend auf Hilfe angewiesen sind. Die erfahrenen Mitarbeiter vom Tierschutz oder Tierheim werden dir wichtige Hinweise geben, welche Tiere für dein Umfeld am besten in Frage kommen. Nicht alle Hunde sind für Familien mit Kindern geeignet oder kommen mit anderen Hunden klar. Eine Vorauswahl ist besonders wichtig, damit der Hund ein passendes Zuhause findet.

Die meisten Hunde, die in Tierheimen oder Auffangstationen zu finden sind, sind trotz ihres bisher ärmlichen Lebens Menschen gegenüber offen und würden sich über Liebe und ein warmes Zuhause sehr freuen. Wenn du keinen eigenen Hund halten kannst, aber trotzdem etwas für die Tiere tun möchtest, könntest du dich beim örtlichen Tierschutz oder Tierheimen erkundigen, wie du helfen kannst. Eine große Hilfe ist es bereits, wenn du regelmäßig mit einem oder mehreren Hunden Spazieren gehst. Die Hunde würden sich über eine Abwechslung sehr freuen und du musst nicht komplett auf einen vierbeinigen Freund verzichten. Damit so viele Vermehrerhunde wie möglich gerettet werden können, sind auch Futter- oder Geldspenden an Tierschutzorganisationen wichtig. Sie sind die erste Instanz, wenn die Hunde aus ihrem Elend geholt werden. Die erfahrenen und tierlieben Mitarbeiter arbeiten eng mit Tierärzten zusammen, um die Hunde aufzufangen, zu pflegen und weiterzuvermitteln.

Ich hoffe wir konnten etwas Licht ins Dunkle für dieses traurige Thema bringen und Dich für das Thema Welpen Kauf etwas sensibilisieren. Mehr Informationen zum illegen Welpenhandel findest du auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Außerdem empfehlen wir dieses Youtube Video: https://www.youtube.com/watch?v=uTeFHPXoU-w.

Redaktion
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Wer schreibt hier? Ich bin Christian, 33 Jahre alt und komme aus Hannover. Meine Leidenschaft zur Tierwelt habe ich im frühen Alter erlangt. Zusammen mit Hunden, Katzen, Vögeln und Kaninchen als Haustieren, habe ich jahrelange praktische Erfahrung erlernen dürfen. Viel Spaß beim Stöbern! Viele Grüße, Christian

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