Wenn die Temperaturen fallen, bleiben viele gesunde Außenkaninchen weiter draußen. Mit dichtem Winterfell und einem warmen, trockenen, zugfreien Stall sind sie oft bis etwa -15 °C sicher.
Junge, alte oder kranke Tiere gehören dagegen in eine geschützte, frostfreie Unterbringung wie Schuppen oder Garage, aber nicht ins warme Haus. Gruppentiere brauchen Gesellschaft und stetigen Sichtkontakt zu Artgenossen.
Wind- und Regenschutz sowie gute Belüftung sind wichtig, damit die Luft trocken bleibt. Stroh und Sägemehl helfen beim Warmhalten; Wasser gibt man in eine Schale und stellt sie ins Stroh, zweimal täglich erneuern.
Heu sollte stets frei verfügbar sein, etwas mehr Körner geben und kein Müsli anbieten. Mindestens 6 m² Auslauf für zwei mittelgroße Tiere und Spielzeug oder Parcours erhöhen die Aktivität. Kurze, tägliche Routinen sorgen für Bewegung, Wärme und gute Verdauung.
Winterstart für Außenkaninchen: Umgebung sicher, warm und spannend gestalten
Ein gut durchdachter Winterstart schützt Tiere vor Zugluft, Feuchtigkeit und Stress. Bereite Stall und Auslauf jetzt so vor, dass Ruhe-, Fress- und Aktivzonen klar getrennt sind.
Wind- und Regenschutz: Richte den Stall windgeschützt aus und bringe geschlossene Seitenwände oder Windbrecher an. Achte auf Dachüberstand und regendichte Elemente, damit Einstreu trocken bleibt.
Isolieren, aber belüften: Lege reichlich Stroh und eine Schicht Sägemehl in Nestbereichen aus. Pappe an Wänden oder eine Decke auf dem Dach sind erlaubt, solange du Lüftungsschlitze einplanst und Nagegefahr ausschließt.
- Mehrere Bereiche: Nestbox, Fressplatz und Aktivzone schaffen.
- Trockene Plätze regelmäßig prüfen und Abdeckungen stabilisieren.
- Junge, kranke oder frisch nach draußen gesetzte Tiere in Schuppen oder Garage unterbringen, nicht ins beheizte Haus.
Gemeinschaft und Aklimatisierung: Setze auf Paar- oder Gruppenhaltung, damit sich die Tiere gegenseitig wärmen und stressfrei bleiben. Starte Anpassungen rechtzeitig, bevor die Kälte hart wird, und beobachte das Verhalten täglich.
Weitere praktische Tipps zur Außenhaltung findest du in diesem Beitrag: Außenhaltung sicher planen.
Beschäftigung für Kaninchen im Winter: Ideen für mehr Bewegung und Spielspaß
Mit einfachen Such- und Spielideen sorgst du dafür, dass Bewegung Teil des Tages wird.
Futtersuche inszenieren
Verstecke Heu in kleinen Bergen, mische Kräuter und Nutze Futterbälle mit Pellets. Kartons mit Heu‑Tunneln und Löchern regen die Nase an und bringen Bewegung.
Buddel- und Nagezonen
Richte eine Buddelzone mit Sand oder Erde ein und ergänze Strohboxen, die du regelmäßig auffrischst.
Biete sichere Naturäste (Apfel, Hasel, Weide) zum Nagen an — das nutzt die Zähne und beruhigt in Ruhephasen.
Hindernis- und Tunnel-Parcours
Baue wetterfeste, niedrige Hürden und stabile Kartonröhren oder Kunststofftunnel. Variiere den Parcours, damit die Neugier erhalten bleibt.
Clicker-Training und Nasenarbeit
Kurze Trainingseinheiten (1–3 Minuten) und Spurpfade aus Kräutern oder Pellets fördern die mentale Auslastung, ohne die Tiere auszukühlen.
Wärme durch Aktivität
Regelmäßige, kurze Intervalle steigern Kreislauf und Verdauung. Achte auf rutschfeste Untergründe und mindestens 6 m² nutzbaren Auslauf für zwei mittelgroße Tiere.
- Heu ad libitum anbieten und Suchspiele einbauen.
- Buddel- und Nagezonen regelmäßig erneuern.
- Parcours an Wetterlage anpassen und rutschfeste Flächen schaffen.
Futter und Wasser im Winter: Sicher versorgen ohne Risiko
Mit einfachen Versorgungsregeln vermeidest du Energiemangel und trinkbedingte Risiken. Sorge dafür, dass Futter und Trinkstellen trocken, erreichbar und kontrolliert sind.
Heu ad libitum und etwas mehr Körner
Heu darf rund um die Uhr bereitstehen. Es hält den Darm aktiv und erzeugt durch Fermentation zusätzliche Wärme.
Gib in Kältephasen etwas mehr Körner, aber in kontrollierten Mengen. Verzichte auf Müsli, da selektives Fressen zu Nährstofflücken führt.
Grünfutter richtig anbieten
Biete Gemüse wie Möhren und Paprika so an, dass es nicht gefriert. Kleine Portionen und wettergeschützte Fressplätze helfen.
Entferne Reste zügig und platziere Futter nicht im feuchten Bereich. Erhöhe Schalen leicht, damit nichts durchnässt oder anfriert.
Wassermanagement: Schale statt Flasche
Trinkflaschen frieren am Ausguss oft zuerst ein. Nutze deshalb Wasserschalen und stelle sie isolierend ins Stroh.
Wechsle das Wasser mindestens zweimal täglich und fülle kaltes Wasser nach; warmes Wasser friert schneller. Bei starkem Frost kannst du eine zweite Schale bereitstellen.
- Heu rund um die Uhr anbieten.
- Körner in Zeiten mit hohem Energiebedarf leicht erhöhen.
- Mehrere Wasserstellen schaffen und tägliche Kontrolle von Gewicht und Kot.

So bleibst Du im Winter dran: Kleine Routinen, großer Unterschied
Mit klaren Checkpunkten wird die Versorgung auch an frostigen Tagen zuverlässig. Richte einen kurzen täglichen Winter‑Check ein: Stalltrockenheit, Windschutz, Belüftung, Heu‑Vorrat und eisfreie Wasser‑Schale prüfen.
Plane feste Zeitfenster am Morgen und Nachmittag für Wasserwechsel und eine 5–10‑minütige Aktivität. Rotiere wöchentlich Spielideen wie Futter‑Suche, Tunnel oder Buddelbox, damit die Neugier erhalten bleibt.
Kontrolliere wöchentlich Gewicht, Fell und Krallen. Passe bei Kältewellen Energiezufuhr und Strohpolster an, ohne die Belüftung zu verschließen.
Halte Paarhaltung stabil, sorge für mindestens 6 m² Auslauf pro zwei Tiere und dokumentiere kurz in einer Checkliste. Kleine, regelmäßige Schritte schützen Gesundheit, Kreislauf und Verdauung – und halten die Tiere warm.

