Wenn deine Hühner draußen auf Schnee treffen, brauchst du einen klaren Plan für Stall, Auslauf und Futter. Ein winterfester Stall bleibt sauber, trocken und gut belüftet, aber frei von Zugluft. So bleibt die Temperatur innen nah an der Außentemperatur und Heizung ist meist nicht nötig.
Eine dicke Schicht saugfähiger Einstreu plus Stroh schafft Wärme und bindet Feuchtigkeit. Ein matschfreier Auslauf mit direktem Stallzugang und windgeschütztem Unterstand erlaubt Bewegung auch bei Kälte.
Im Winter steigt der Energiebedarf: energiereiches Futter, mehr Fett und Zusatz von Brennnesseln oder Hagebutten helfen, damit Eier und Gesundheit stabil bleiben. Frisches, eisfreies Wasser ist wichtig; Tränkenwärmer mit Thermostat sind hier sehr praktisch.
Schütze Kamm und Kehllappen mit Vaseline und lass federfüßige Rassen bei starkem Schnee lieber im Stall. Mit künstlicher Beleuchtung auf etwa 12 Stunden sichern deine Tiere die Futteraufnahme an kurzen Tagen.
Dein Winter-Plan ab Herbst: So machst du den Hühnerstall winterfest
Ein guter Winterplan beginnt lange vor dem ersten Frost: jetzt wird der Stall geprüft und abgedichtet. Nutze die herbst‑Zeit, um Schäden zu finden und Reparaturen einzuplanen.
Check vor dem ersten Frost
Kontrolliere Dach, Wände, Türen und fenster auf Risse oder Spalten. Schließe Löcher, damit kein kalter wind eindringt und keine zugluft entsteht.
Isolieren oder nicht?
Die Entscheidung hängt vom hühnerstall, der Bauweise und der Region ab. Massive, gemauerte Ställe brauchen meist keine zusätzliche Dämmung.
- Plane im herbst genug zeit für eine gründliche Inspektion ein.
- Kleine Ställe erwärmen sich durch Körperwärme, große mit wenigen tiere kühlen schneller.
- Nutze ein Thermometer, um temperaturen innen und außen zu vergleichen; die Differenz sollte klein bleiben.
- Lege Notfallmaterial (Dichtband, Silikon, Holzleisten) bereit für schnelle Reparaturen.
Stallklima im Griff: warm, trocken, belüftet – aber zugluftfrei
Trockenheit und frische Luft sind im Winter wichtiger als extra Wärmequellen. Ein gutes stallklima führt Feuchte ab, schützt das Gefieder und reduziert Krankheitsrisiken.
Belüftung richtig einstellen
Richte die Belüftung so ein, dass verbrauchte Luft entweichen kann, ohne einen direkten Windkanal zu bilden. Hoch liegende Öffnungen oder gekippte fenster sorgen für Austausch ohne zugluft.
Feuchte messen und handeln
Die ideale feuchtigkeit liegt bei rund 60 %. Miss mit einem Hygrometer und lüfte bei Beschlag an fenstern oder klammer Einstreu stärker. Tausche nass gewordene Einstreu zeitnah aus.
Temperaturdifferenz beachten
Achte darauf, dass die temperaturen innen und außen nicht mehr als 5 grad auseinanderliegen. Gesunde Tiere mit intaktem gefieder kommen auch bei niedrigen temperaturen gut zurecht, wenn es trocken und zugluftfrei bleibt.
- Belüftung so einstellen, dass Luftaustausch statt Zugluft entsteht.
- Hygrometer nutzen und bei hoher Feuchte sofort handeln.
- Achte mit der Hand an Türen auf kalte Stellen und dichte gezielt ab.
- Beachte: Atmung der hühner und ihr körper erzeugen Feuchte; mehr Tiere = mehr Austausch.
Einstreu und Stroh: die wärmende Schicht gegen Bodenkälte
Mit der richtigen Schicht aus Spänen und Stroh bleibt der Boden warm und hygienisch. Eine dicke einstreu aus saugfähigen Spänen bindet feuchtigkeit, die stroh‑Deckschicht speichert wärme und gibt Komfort beim Scharren.
Schichtaufbau: saugfähige Späne plus Stroh
Lege zuerst eine dicke Lage aus Holzspänen, dann eine lockere Schicht stroh obenauf. Die Kombination isoliert den Boden effektiv.
Wechselrhythmus und Tiefstreu
Nutze Tiefstreu im hühnerstall: regelmäßig nachstreuen und gelegentlich durchmischen. Tausche komplett, wenn Nässe oder Geruch auftreten.
- Mehrlagige schicht: Späne unten, stroh oben.
- Handtest: fühlt sich die einstreu kühl oder feucht an? Dann tauschen.
- Feuchte sofort entfernen; so verhinderst du Krankheiten.
- Keine Futterreste in der einstreu verteilen; sauber halten schützt die tiere.
- Bei extremer Kälte nur kurzzeitig und sicher mit einer Wärmequelle arbeiten.
Hühner im Schnee Tipps: sicherer Auslauf und Wetterschutz
Mit klugen Maßnahmen bleibt der Freilauf auch in der kalten Jahreszeit nutzbar. Sorge dafür, dass Auslauf und Unterstand so gestaltet sind, dass nasse Stellen und starker Wind die Tiere nicht auskühlen.
Matschfreier Auslauf: Drainage, Überdachung und Windschutz
Ein befestigter, gut drainierter Auslauf verhindert pfützen und Matsch bei Schnee und Regen. Setze auf Überdachungen oder Planen, damit der Boden tragfähig bleibt.
- Drainage und Schotterlagen für einen stabilen Boden.
- Überdachungen schützen den Freilauf vor Niederschlag.
- Windschutzwände an den Hauptseiten reduzieren Auskühlung durch Wind.
Direkter Stallzugang und Unterstand: kurze Wege, weniger Wärmeverlust
Plane eine kurze, sichere Verbindung vom Stall zum Auslauf. So verlieren die Tiere weniger Wärme beim Wechseln.
Richte einen wetterfesten Unterschlupf ein, in dem die Tiere bei Schauern Pause machen können. Achte auf stabile Zäune und rutschfeste Wege, räume Schnee in Bahnen frei und kontrolliere Temperaturen regelmäßig.
- Futter- und Wasserstellen wettergeschützt am Rand platzieren.
- Rutschfeste Materialien auf stark genutzten Wegen auslegen.
- Temperaturen beachten: Differenz Stall–außen max. 5 °C.
Futter im Winter: mehr Energie, kluge Komponenten, richtige Zeiten
Wenn die Temperaturen sinken, steigt der Grundumsatz — das verlangt nach nahrhafterem futter. Biete hochwertiges Alleinfutter an und ergänze gezielt mit energiereichen Komponenten.
Energieboost: Fette, Körner und Abendfütterung für die Nacht
Erhöhe die Energiedichte vom futter im winter, damit der stoffwechsel deiner hühner den Grundumsatz deckt und der körper nicht auskühlt.
- Setze auf Ölsaaten und hochwertige Körner; bei starkem Frost ergänze mit Walnüssen, Haferflocken, Hanf und Rosinen.
- Gib abends eine Extraportion, damit der Kropf über Nacht gefüllt bleibt und die hennen stabil durch die kalte Zeit kommen.
Grünfutter und Vitamine: Brennnesseln, Hagebutten, Gemüse sinnvoll einsetzen
Biete regelmäßig frisches Grünfutter an. Brennnesseln und Hagebutten liefern wertvolle Vitamine und unterstützen die eier‑ sowie die allgemeine Leistungsfähigkeit.
Zusatzfutter gezielt nutzen: Ölsaaten, Nüsse, Haferflocken, Kräuter
Nutze einen kleinen Zusatzmix aus Knoblauch, Zwiebeln, Oregano, Karotten und etwas Speiseöl, um Appetit und Abwehrkräfte zu stärken.
- Achte auf ausreichend Wasser, damit Nährstoffe aufgenommen werden.
- Plane die zeit der fütterungen so, dass tagsüber Energie vorhanden ist und die Nachtversorgung gesichert ist.
- Reinige Futterstellen täglich, um Feuchte und Keime zu vermeiden.
Beobachte Kondition und Gefieder deiner Tiere und passe Rationen an. So kannst du legen hühner winter stabil halten und die Leistungsfähigkeit sichern.
Wasser ohne Eis: Tränken, Hygiene und Tränkenwärmer
Sicheres, eisfreies Trinkwasser ist im Winter die wichtigste Grundversorgung deiner Tiere. Halte stets sauberes wasser bereit, damit die Verdauung stabil bleibt und Stress vermieden wird.
Frisch und sauber: tägliche Kontrolle und Reinigung
Kontrolliere das wasser mehrmals täglich. Tausche es sofort, wenn es verschmutzt oder zu kalt wirkt.
Reinige Tränken und Futterstellen täglich. So vermeidest du Biofilm, Keime und unnötige feuchtigkeit im Stall.
Beheizte Tränken mit Thermostat: wann sie sich lohnen
Setze einen tränkenwärmer ein, wenn die temperaturen oft um oder unter 0 grad liegen. Modelle mit Thermostat schalten nur bei Bedarf zu und sparen Strom.
Prüfe Dichtungen und Kabel regelmäßig und plane eine Ersatzlösung für Notfälle, damit deine hühnern immer Wasser haben.
- Platziere eine Tränke im Stall und eine im Vorbereich des hühnerstalles.
- Stelle Gefäße wettergeschützt auf und nutze kippsichere, leicht zu reinigende Behälter.
- Tausche stark verschmutztes wasser sofort und biete lauwarmes Wasser an, damit die Tiere es annehmen.
- Kontrolliere Heizplatten und Thermostat auf Funktion – besonders bei längeren Kältephasen.
Lichtmanagement: Tageslänge auf 12 Stunden bringen
Im kurzen Tageslicht des Winters hilft zusätzliches licht, damit der Stoffwechsel aktiv bleibt und die Tiere genug futter aufnehmen. Mindestens 12 stunden pro Tag sind empfohlen, damit der Kropf nicht zu lange leer bleibt und die eierproduktion stabiler läuft.
Warum Licht Wärme spart: Futteraufnahme und Stoffwechsel
Mehr licht hält den Stoffwechsel auf einem Niveau, das Wärme im Körper fördert. Durch konstante Futteraufnahme bleiben Körpertemperatur und Kondition stabil.
Besonders hennen reagieren auf längere Tage mit gleichmäßigerer Legetätigkeit. So vermeidest du Energieverluste durch nächtliches Hungern.
Zeitschaltuhr und Lampenplatz: sanft starten, sicher installieren
- Nutze eine Zeitschaltuhr und erhöhe stunden langsam, bis 12 erreicht sind.
- Platziere Leuchten gleichmäßig, damit Futter- und Wasserstellen gut sichtbar sind.
- Wähle blendarme Lampen und sichere Kabel gegen Feuchtigkeit; Sicherheit geht vor.
- Beobachte die Reaktion deiner hühner winter‑halb und passe Dauer oder Intensität an, wenn Unruhe auftritt.
- Vermeide starke Temperatursprünge; ein paar grad Differenz zwischen Tag und Nacht reichen.
Gesundheit schützen: Erfrierungen, Feuchtigkeit, Stallhygiene
Vorbeugung schützt am besten. Erfrierungen an Kamm und Kehllappen entstehen, wenn feuchte, kalte Luft auf freiliegende Haut trifft. Beobachte deine Tiere täglich und reagiere früh.

Kämme und Kehllappen schützen
Prüfe bei Kälte täglich Kamm und kehllappen auf blasse, harte Stellen. Das sind erste Anzeichen für beginnende erfrierungen.
Trage bei Bedarf etwas Vaseline auf exponierte Stellen auf. Sie reduziert Verdunstung und schützt den körper gegen Frost.
Bei anhaltend niedrigen temperaturen bleiben sensible Tiere besser im stall, bis sich das Wetter beruhigt.
Feuchtigkeitsfallen vermeiden
Kondenswasser an fenster und nasse Einstreu sind Warnsignale. Lüfte gezielt und tausche feuchte Einstreu sofort aus.
- Entferne täglich nasse Bereiche und halte Sitzstangen trocken.
- Schaffe rutschfeste, trockene Laufflächen, damit die hühner keine nassen Füße bekommen.
- Dokumentiere Auffälligkeiten, um Muster bei Kälte schnell zu erkennen.
Eine trockene, zugluftfreie Umgebung und regelmäßige Kontrolle mindern das Risiko von erfrierungen und unterstützen die Stallhygiene langfristig. Für tiefergehende Isolationsmaßnahmen siehe So isolierst du deinen Hühnerstall richtig.
Rassen und Besonderheiten: federfüßig, kälteempfindlich, Winterleger
Nicht jede Rasse steckt winterliche Kälte gleich gut weg; die Auswahl beeinflusst Komfort und Gesundheit. Haushuhnrassen stammen aus tropischen Regionen und haben meist kein wärmendes Untergefieder. Das begrenzt die natürliche Kälteverträglichkeit deiner Tiere.
Federfüße und Schnee
Federfüße sammeln schnell Eis und Schnee zwischen den Zehen. Das führt zu schmerzhaften Klumpen und erhöhtem Erfrierungsrisiko.
Lasse federfüßige Tiere bei starkem Schneefall lieber im Stall und prüfe regelmäßig die Füße.
Winterleger: welche Erwartungen?
Es gibt robuste Linien, die auch in der kalten Jahreszeit besser legen. Bekannte Winterleger sind Rheinländer, Sundheimer, Welsumer, Plymouth Rock und Lachshühner.
- Beachte: unsere Tiere brauchen Unterstützung, da ein dichtes Untergefieder fehlt.
- Achte auf sauberes, trockenes gefieder; nasses Gefieder kühlt stark aus.
- Wähle Rassen mit kleineren Kämmen in kalten Regionen, um Erfrierungen zu vermeiden.
- Führe Futter‑ und Lichtmanagement konsequent, damit hennen ihre Leistung halten.
- Prüfe täglich Füße und Zehen; richte eine trockene Notzone für empfindliche Tiere ein.
Beschäftigung im Winter: Auslauf, Futterspiele, Licht und Natur
Mit einfachen Spielen und strukturierter Auslaufgestaltung bleibt der Alltag auch bei Kälte spannend.
Biete abwechslungsreiche Beschäftigung an: hängende Kohlköpfe, Pickblöcke oder Suchspiele halten die Tiere in Bewegung. So steigt die Futteraufnahme und der Stoffwechsel bleibt aktiv.
Nutze den Freilauf an trockenen Tagen und lege überdachte Bereiche an. Naturnahe Elemente wie Laubhaufen oder Äste fördern Scharr- und Suchtrieb.
- Verteile kleine Portionen über den Tag und nutze Licht, um die aktiven Stunden zu verlängern.
- Richte wettergeschützte Sand- und Staubbäder ein, damit die Gefiederpflege auch bei Kälte möglich bleibt.
- Biete erhöhte Sitzgelegenheiten und einfache Parcours an, damit unterschiedliche Muskelgruppen genutzt werden.
Halte den Stall interessant mit Sichtschutzwänden, Heuballen und Strohgarben. Wechsle Material regelmäßig, beobachte, was deine Hühner im Winter gern nutzen, und sorge stets für Wasser und eine ruhige Rückzugszone.
Praktische Winter-Checkliste für deinen Hühnerstall
Mit einer kurzen, praktischen Übersicht behältst du im Winter alle wichtigen Punkte rund um Stall, Auslauf und Versorgung im Blick. Prüfe täglich und hake ab, damit kleine Probleme nicht groß werden.
Stall & Klima
Dichte den stall ab und sichere eine regelbare Belüftung ohne Zugluft. Nutze ein Hygrometer; strebe rund 60 % relative Luftfeuchte an.
Lege eine dicke schicht aus einstreu (Späne) plus Stroh an und entferne nasse Stellen sofort. Kontrolliere Türen, Lüftungen und mögliche Ritzen regelmäßig.
Futter & Wasser
Stelle energiereiches Futter und vitaminreiches Grünfutter bereit. Halte das wasser stets frisch und eisfrei.
Setze einen tränkenwärmer mit Thermostat ein und reinige Tränken sowie Futterstellen täglich gründlich.
Licht & Auslauf
Plane mindestens 12 Stunden licht mit Zeitschaltuhr und prüfe die Installation regelmäßig. Kürze Wege und sorge für rutschfeste Zugänge zum hühnerstall.
- Überdachte, windgeschützte Bereiche und direkter Stallzugang.
- Räume Schnee und Matsch, streue Trittflächen ab und prüfe Zäune.
- Dokumentiere Innen‑ und Außentemperaturen; passe Belüftung und Einstreu an.
- Beobachte deine hühner täglich und notiere Auffälligkeiten.
- Bereithalten: Reparatur‑ und Streumaterial für schnelle Einsätze.
Nutze diese kurzgefasste Checkliste als Routine; so bleibst du vorbereitet und handelst rechtzeitig. Kleine Maßnahmen zahlen sich aus.
Gut durch die kalten Tage: So bleiben deine Hennen warm, gesund und legefreudig
Routinen und kleine Anpassungen helfen dir, Gesundheit und Legeleistung in der kalten Jahreszeit zu sichern.
Halte den Stall trocken, gut belüftet und frei von Zugluft. Eine dicke Einstreu aus Spänen und Stroh isoliert den Boden und spart oft die Heizung.
Begrenze Temperaturunterschiede auf rund 5 °C, sorge für 12 Stunden Licht und gib abends energiereiches Futter. So bleibt der Stoffwechsel aktiv und legen hühner haben bessere Chancen.
Denke an eisfreies Wasser mit Tränkenwärmer und schütze Kämme und Kehllappen. Federfüßige Rassen bei starkem Schnee lieber im Stall halten.
Kurze Wege, wettergeschützter Freilauf und natur‑nahe Beschäftigung halten die Tiere beweglich. Prüfe täglich und passe deine Hühnerhaltung flexibel an.

