Wenn die Temperaturen dauerhaft unter 8 °C fallen, reduzieren Fische im Gartenteich ihre Aktivität stark. Ihr Stoffwechsel fährt herunter, sie fressen kaum noch und suchen die kältere, aber stabile 4‑Grad‑Zone am Grund.
Eine Eisdecke wirkt isolierend. Solange Ruhe herrscht, schützt das Eis das Wasser darunter und hilft dem Überleben der Tiere. Probleme entstehen eher durch Sauerstoffmangel als durch Hunger.
Ein zugefrorener Teich darf nicht aufgeschlagen werden. Erschütterungen stressen die Fische und verschlechtern die Gasaustausch‑Verhältnisse.
Für sichere Überwinterung sind 100–120 cm Tiefe empfehlenswert. Diese Informationen helfen Dir, die richtige Vorbereitung im Herbst zu treffen und typische Fehler zu vermeiden.
In den folgenden Abschnitten klären wir die Frage, wann Du eingreifen solltest und wie ein gut gepflegter Gartenteich die Jahreszeit übersteht.
Winterruhe bei Teichfischen verstehen
Unter einer Eisschicht herrschen am Grund oft konstante Bedingungen um vier Grad Celsius. Das ist kein Zufall: Wasser erreicht bei 4 Grad die größte Dichte. Deshalb bleibt das wärmere Wasser unten und bildet eine lebenswichtige Zone.
Warum 4 Grad Celsius am Grund entscheidet
Die Dichte‑Anomalie sorgt dafür, dass bei frostigen Temperaturen im obersten Bereich Eis entsteht, während am boden flüssiges Wasser mit rund 4 Grad bleibt. Diese Zone schützt Tiere und ermöglicht ihr Überleben.
Stoffwechsel, Winterstarre und Verhalten
Mit sinkender wassertemperatur reduzieren Fische Herzschlag und Atmung stark. Viele fressen kaum noch und verbleiben ruhig nahe dem grund.
Manche Arten graben sich in den Schlamm, andere bleiben knapp darüber. Das spart Energie und nutzt die geringen Nahrungsreserven.
Eisdecke als Schutz
Eine feste eisdecke isoliert das wasser und dämpft Störungen von außen. Vermeide Erschütterungen wie Betreten oder Schläge auf das eis.
- Konstante wassertemperatur am Grund schützt die Tiere.
- Eisdecke reduziert Prädator‑Risiko und Temperaturschwankungen.
- Unter dem Eis muss trotzdem Gasaustausch möglich sein.
Deinen Gartenteich winterfit machen: Praxis-Schritte für stabile Temperaturen und genug Sauerstoff
Mit gezielten Maßnahmen sorgst Du dafür, dass die Temperatur im teich stabil bleibt und Deine fische ausreichend Sauerstoff haben. Beginne im herbst, bevor dauerhaftes Kältewetter eintrifft.
Wassertiefe prüfen und anpassen
Prüfe die wassertiefe Deines gartenteichs. Mindestens 100–120 cm sind empfohlen, damit der teich nicht bis zum grund durchfriert und die 4‑Grad‑Zone stabil bleibt.
Sauberes Wasser vor dem Winter
Entferne Laub, Äste und übermäßigen Schlamm. So reduzierst Du Faulprozesse, die Sauerstoff verbrauchen. Manche fische verkriechen sich im Schlamm — handle daher behutsam.
Eisfreihalter, Heizer und ruhiges Verhalten
Nutze einen Eisfreihalter oder Teichheizer, um eine Öffnung für den Gasaustausch zu erhalten. Schlage das eis nicht mit Gewalt auf; besser schmelzen oder Technik einsetzen.
- Fülle den gartenteich vor dem Winter auf, damit das Volumen stabil bleibt.
- Stelle die fütterung um: bei 20–16 °C Winterfutter beimischen, unter 15 °C nur Winterfutter, unter 8 °C Fütterung stoppen.
- Prüfe Filter und Technik; bei Bedarf reinige oder entferne empfindliche Geräte und informiere Dich über passende Geräte in der Technik-Anleitung: Teich- und Aquarientechnik.
Teichfische im Haus überwintern: Wenn der Teich nicht tief genug ist
Fehlt Deinem teich die nötige Tiefe, ist eine Überwinterung im haus eine praktikable Lösung. Wähle einen kühlen, ruhigen Raum wie die garage oder den Keller. Vermeide Wohnräume mit viel Wärme und Licht.

Der richtige Ort
Garage und Keller bieten stabile Temperaturen und wenig Störung. Ein Wohnzimmeraquarium ist ungeeignet, da Licht und Wärme Stress erzeugen. Sorge für Ruhe und geringe Zugluft.
Das passende Gefäß und Technik
Nutze große, lichtarme behälter wie eine Regentonne oder ein ausreichend großes aquarium. Als Faustregel: Der Behälter sollte etwa sechsmal so lang sein wie der größte Fisch.
- Filter und Pumpe für sanfte Strömung und sauberes wasser.
- Ggf. schwache Beleuchtung, kein grelles Licht.
- Regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte und vorsichtige Pflege.
Wassertemperatur und Artenwahl
Stelle die temperatur so ein, dass robuste fischarten 4–7 Grad überstehen. Für Kois eignet sich ein großes Becken mit über 15 Grad Celsius.
Gewöhre die Tiere langsam an neues wasser: Mische Teichwasser mit frischem Wasser (mindestens 8 °C). Füttere sparsam weiter, da die Tiere bei höheren Temperaturen aktiv bleiben.
Gut durch den Winter, stark ins Frühjahr: So begleitest Du Deine Fische sicher durch die kalte Jahreszeit
Mit wenigen Prüfungen im Herbst schützt Du Deine Fische während der kalten Monate. Sorge für 100–120 cm Tiefe, sauberes Wasser und eine Öffnung im Eis für den Gasaustausch.
Stoppe die Fütterung im Teich unter 8 °C. Wenn Du im Haus überwinterst, füttere sparsam weiter und passe die Temperaturen langsam an.
Kontrolliere das Wasser kurz und behutsam. Vermeide Erschütterungen am Ufer und hacke das Eis nicht auf – lieber punktuell schmelzen oder einen Eisfreihalter nutzen.
Plane den Frühjahrsstart langsam: Gleichmäßige Grad‑Anpassung zwischen Haus‑Setup und Gartenteich und Rücksetzen erst bei dauerhaft über 8 °C.

