Der Hamster legt in seinem natürlichen Lebensraum jede Nacht große Strecken zurück. Während er auf der Suche nach Futter ist, muss er stets seine Umgebung beobachten und auf diverse Feinde achten. Hat er Futter gefunden, gräbt er Gänge und kann so einen Vorrat anlegen. Er ist somit die ganze Nacht in Bewegung, muss aufmerksam sein und sein Futter selbst suchen.
Als Haustier muss der Hamster dies nicht, er hat stets frisches Wasser im Käfig und bekommt täglich neues Futter. Anderseits hat er aber deutlich weniger Platz als in Freiheit, hier hat er nicht die Möglichkeit ausgiebig zu buddeln und lange Strecken kann er in einem Käfig auch nicht zurücklegen. Dies kann zu Langeweile, Frust und vielem mehr führen. Beginnt der Hamster nun auch noch an den Gitterstäben zu nagen, ist dies ein deutliches Zeichen, dass etwas geändert werden muss.
1.) Sorge für genügend Auslauffläche.
2.) Langweile, Stress oder auch Fluchtgedanken können zu Knabbern an den Gitterstäben führen.
3.) Gestalte den Käfig mit unterschiedlichen Einrichtungen.
4.) Denke an Versteckmöglichkeiten für deinen Hamster.
Wie groß muss ein artgerechter Hamsterkäfig sein?
Ein artgerechter Käfig sollte eine Auslauffläche von 0,5 Quadratmetern haben. Dies bedeutet, dass der Käfig mindestens eine Länge von 1 Meter sowie eine Tiefe bzw. Breite von 0,5 Metern hat, umso größer, umso besser. Auch wenn es Hamsterkäfige mit mehreren Etagen gibt und die Kleinen über eine Leiter in die nächste Etage klettern können, zählt dies nicht als Lauffläche. Sie sind zwar hübsch anzuschauen und der Hamster hat beim Klettern sicherlich viel Spaß, für eine artgerechte Hamsterhaltung zählt allerdings immer die Gesamtfläche eine Rolle.
Langeweile
Hat der Hamster nicht genügend Abwechslung und Beschäftigungsmöglichkeiten in seinem Käfig, sucht er sich selbst welche. Da der Hamster zu den Nagetieren zählt, ist es somit nicht verwunderlich, wenn er früher oder später aus Langeweile anfängt an den Gitterstäben zu nagen.
Was hilft gegen Langeweile im Käfig?
Im Fachhandel erhält man eine Vielzahl an unterschiedlichen Einrichtungsmöglichkeiten wie Brücken, Leitern, Spieltürme oder Tunnel, mit denen man das Nagerheim spannend und abwechslungsreich gestalten kann. Der Hamster ist beschäftigt und hat Spaß. Auch in der freien Natur muss der Hamster immer wieder zahlreiche Hindernisse bei seinen Streifzügen überwinden, dies im Käfig nachzumachen hält ihn fit und ermöglicht ein artgerechtes Leben.
Wer genügend Platz hat, kann dem kleinen Nager auch ein zusätzliches Auslaufgitter bieten. Dies hält ihn fit und fördert sein Wohlbefinden, sodass er gar nicht mehr auf die Idee kommt, an den Gitterstäben zu nagen. Wichtig ist, dass oben abgedeckt wird, sonst klettert der Ausbruchskünstler hoch und ist weg. Auch ein selbst gebasteltes Labyrinth aus Holz bietet stundenlang Beschäftigung, ganz besonders wenn darin auch noch Futter versteckt wird. Für den zusätzlichen Bewegungsdrang bietet sich auch ein festes Laufrad an, so kann der Hamster nach Belieben eine Joggingrunde einlegen.
Abnutzen der Zähne
Das Nagetiergebiss eines Hamsters wächst kontinuierlich nach. Damit er weiterhin ohne Probleme fressen kann, ist es wichtig, dass sich seine Zahnkanten abnutzen. Hat er dafür kein geeignetes Material, nutzt er in seiner Not dazu auch die Gitterstäbe seines Käfigs, was leider nicht optimal ist. Die Gitterstäbe sind dafür zu hart, im schlimmsten Fall verletzt er sich dabei.
Was ist gut für die Hamsterzähne?
Die Schneidezähne wachsen ein ganzes Leben lang. Durch hartes Futter oder Holz kann der Hamster diese regelmäßig abnutzen. In der Natur findet er spezielle Zweige und Äste, die er als Baumaterial für sein Nest, als Futterquelle sowie als gelegentliche Knabbermöglichkeit nutzt.
Die Vorteile von Ästen und Zweigen können auch im Hamsterkäfig genutzt werden. Sie dienen als spannende Klettermöglichkeit und sorgen gleichzeitig dafür, dass sich die Zähne des Hamsters stetig abnutzen können. Für den Hamster sind Zweige eine leckere Delikatesse, unter anderem sind Pappelzweige, Heidelbeeräste, Ahornzweige, Birkenzweige, Apfelbaumzweige, Johannisbeerzweige, Birnbaumzweige und Buchenzweige sehr gut geeignet.
Angst und Stress
Laute Kinder, Geräusche, Vögel oder andere Haustiere können den Hamster sehr stressen. Kann der Nager diesem nicht entfliehen, führt dies zu dauerhaftem Stress, den er durch Nagen versucht abzubauen. Auch die Stäbe im Käfig sind dann nicht mehr sicher, in der Regel kann man dieses Problem aber sehr einfach lösen.
Wie kann dem Hamster bei Stress geholfen werden?
Umso artgerechter der Hamster gehalten wird, umso länger lebt er und hat weniger Stress. Hilfreich ist immer ein großer Käfig mit ausreichend Versteckmöglichkeiten, frischem gutem Futter und Körnern, einer abwechslungsreichen Einrichtung und dass er zu nichts gedrängt wird. Ein Hamster hat lange Schlafphasen, in diesen sollte er selbstverständlich auch nicht geweckt werden.
Neugierde
Ein Hamster ist sehr neugierig, er möchte alles beobachten können und sich an seiner Umgebung orientieren. Wenn er in höhere Lagen klettert, hat er einen guten Ausblick. Oben angekommen halten sie sich gerne mit den Zähnen an den Gitterstäben fest oder benagen diese. Macht er dies nur gelegentlich, ist es kein Problem.
Der Hamster klettert gerne und viel. In der Natur sucht er sich dadurch den passenden Unterschlupf oder sein Futter. Diesem Kletterdrang möchte der Hamster natürlich auch im Käfig nachgehen, oft ist es auch einfach Langeweile.
Die Neugier befriedigen
Im Fachhandel gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Klettermöglichkeiten für den Käfig. Wichtig bei der Auswahl ist, dass es aus Naturmaterialien besteht und nicht aus Plastik, falls der Hamster daran nagen möchte.
Aufmerksamkeit erregen
Hat der Hamster erst einmal gemerkt, dass es immer zu bestimmten Zeiten Futter gibt oder der Käfig neu gemacht wird, kann er durchaus ungeduldig werden und versuchen an Aufmerksamkeit zu gelangen.
Möglich ist auch, dass Wasser fehlt oder der Futternapf leer ist. Der Hamster lernt schnell, was er machen muss, damit sein Besitzer ihn beachtet. Wichtig ist täglich Futter, Heu und Leckereien aufzufüllen und das Wasser gegen frisches auszutauschen.
Instinkt
Der Hamster ist ein kleines starkes Nagetier. Wie bei kleinen Kindern begreift der Hamster seine Umwelt durch Ankaufen oder Ablegen. Da die Gitterstäbe für ihn die direkte Grenze zur Umwelt sind, können diese natürlich besonders interessant für ihn sein. Somit sollte der Hamster immer zusätzliches Material zum Nagen haben und der Käfig ausbruchsicher gestaltet sein.
Flucht
Nicht selten nagt ein Hamster auch an den Gitterstäben, wenn sie herauswollen. Sie versuchen durch Ansagen durch das Hindernis hindurchzukommen. Verantwortlich könnte hierfür allgemeiner Stress, fehlende Auslastung, Artgenossen oder besonderes Futter in der Nähe sein.
Paarungszeit
Normalerweise lebt der Hamster alleine außer zur Paarungszeit. In der Natur sind sie in diesem Zeitraum ständig auf der Suche nach einem passenden Partner.
Werden mehrere Hamster mit unterschiedlichen Geschlechtern gehalten, können sie versuchen zueinander zu kommen. Geschlechtstrieb kann immer zu unruhigem Verhalten führen, was das Nagen an den Gitterstäben begünstigt. Die Käfige sollten somit außer Sichtweite aufgestellt werden, da dies enormen Stress für die Tiere bedeutet.