Wenn Deine hühner draußen wenig Auslauf haben, fehlt der natürliche Suchtrieb. Das führt schnell zu Langeweile und zu unerwünschtem Verhalten im Stall.
In diesem Guide zeige ich Dir einfache Maßnahmen, die den Alltag spannend machen. Mit Futterspielen, hängenden Spendern und Heunetzen regst Du den Picktrieb an.
Du lernst praxisnahe Tipps für kleine Ställe, die Gesundheit fördern und Aggressionen senken. Obst und gemüse lassen sich leicht integrieren und schaffen Abwechslung.
Wir erklären kurz, warum aktive Haltung gerade jetzt wichtig ist und wie Du Freilauf ergänzen oder ersetzen kannst. Am Ende planst Du konkrete Schritte, die sofort umsetzbar sind.
Warum Hühner im Winter Beschäftigung brauchen
Kälte allein macht den Vögeln selten Probleme; oft ist Reizarmut das größere Thema. Wenn Hühner weniger Auslauf haben, steigt die Langeweile. Das erhöht das Risiko von Federpicken und Stress.
Aktive Tiere zeigen mehr natürliche Verhaltensweisen. Bewegung und geistige Anregung stärken das Sozialgefüge im Stall. Das reduziert Rangkämpfe und Verletzungen.
- Fehlender Freigang führt schneller zu Langeweile und Federpicken.
- Gezieltes Picken und Scharren lenkt Energie in sinnvolle Bahnen.
- Auch robustes Geflügel leidet bei Nässe und Enge; einfache Maßnahmen helfen.
- Als Hühnerhalter planst Du Spiele und Futterideen fest in den Tagesablauf ein.
Der Inhalt dieses Guides zeigt praxisnahe, tiergerechte Ideen. So hältst Du Dein Geflügel fit und gelassen, selbst bei Stallpflicht oder Dauerschneefall.
Stallklima und Einstreu winterfit machen
Ein trockener, zugfreier Stall ist die Basis für gesunde Tiere im Winter. Gute Luftqualität schützt vor Ammoniak und reduziert Stress.
Zugluft vermeiden und Fenster abdichten
Dichte alle fenster und Spalten ab, damit keine kalte Luft direkt auf die Tiere trifft. Lüfte kurz und regelmäßig, um muffige Luft zu entfernen.
Feuchtigkeit reduzieren, Wärme behalten
Halte die feuchtigkeit niedrig: Entferne nasse Stellen sofort und tausche feuchte einstreu. Kontrolliere tägliche temperaturen und nutze Wärmelampen nur bei starken Einbrüchen.
Warme Füße: Holzspäne und Stroh als Einstreu
Streiche eine Basis aus Holzspänen auf den boden und lege eine Lage stroh obenauf. So bleibt der Untergrund warm und trocken und die hühner scharren gern.
- Dichte fenster und Spalten ab und lüfte kurz, aber regelmäßig.
- Entferne nasse Stellen, tausche feuchte Einstreu und senke die Feuchtigkeit.
- Schichte Holzspäne + Stroh, damit der Boden warm bleibt.
- Kontrolliere Temperaturen täglich und plane feste Reinigungsintervalle.
- Richte ein Staubbad ein und nutze Matten an Eingängen gegen Matsch.
Fütterung und Wasser: Energie, Grünfutter und frostfreie Versorgung
Gute Fütterung und frostfreies Wasser sind jetzt entscheidend für Vitalität und Federkleid.
Stell die Fütterung auf den kalten Monat um: Energiereiche Mischungen mit Nüssen, Sonnenblumenkernen und Haferflocken plus einem Schuss Distelöl unterstützen die Fettproduktion. Das stärkt die Wärmebildung.
Mische täglich Bierhefe unter das Hühnerfutter. Sie liefert Vitamin B und fördert Haut und Gefieder sowie den Stoffwechsel.
Mehr Grün im Speiseplan
Ergänze Grünfutter: Luzerne, Klee, frisch geschnittener Rasen, junge Brennnesseln und Küchenkräuter wie Petersilie bringen Vitamine und Struktur.
Wasser immer frostfrei
Halte Wasser sauber und warm. Tränkenwärmer oder mehrmals tägliches Nachfüllen mit warmem Wasser verhindern Frost. Bei Schneefall stelle Näpfe in den Stall.
- Biete ab und zu Würmer als Proteinsnack an.
- Achte auf ausreichende Rationen bei steigendem Energiebedarf.
- Der Inhalt dieses Abschnitts hilft Dir, Versorgungslücken im Hühner Winter gezielt zu schließen.
Beschäftigung für Hühner im Winter
Im Stall kannst Du mit einfachen Spielideen viel Bewegung und Neugier wecken.
Die folgenden Ideen sind leicht umzusetzen und bringen mehr Abwechslung in den Alltag Deiner Hennen.
Obst und Gemüse am Seil
Hänge obst und gemüse wie Äpfel, Birnen oder ganze salatköpfe an ein Seil.
Das aktiviert Picken, Springen und Koordination.
Heunetze und Raufen
Fülle Heunetze oder Rauffen mit Luzerne, Gras und Kräutern.
Hänge sie so, dass die Tiere beim Picken in Bewegung bleiben.
Futterball und hängende Futterspender
Nutze Snack- oder Futterball mit kleinen Öffnungen.
Setze hängende futterspender ein, die die Tiere zum Strecken oder Klettern animieren.
Lebendfutter und Insekten
Mische gelegentlich lebendes futter wie würmer unter das Körnerfutter.
Würmer und andere insekten sind ein starker Motivator und fördern natürliches Suchverhalten.
Hygiene-Tipp
Bringe Halterungen nicht unter Sitzstangen an, damit kein Kot ins Futter fällt.
Rotierte Angebote bringen mehr abwechslung; beobachte die Gruppe und passe die Schwierigkeit an, damit alle hühnern mitmachen können.
- Obst/Gemüse am Seil fördert Körperkoordination.
- Heunetze bringen langsames, aktives Picken.
- Futterball und futterspender erhöhen Ausdauer und Neugier.
- Würmer und insekten stärken das natürliche Suchverhalten.
- Hygiene: nie direkt unter Sitzstangen platzieren.
Mehr Bewegung im Stall: Kletterspaß und Verstecke
Mit einfachen Parcours verwandelst Du den Hühnerstall in einen aktiven Raum voller Anreize. So bekommen Deine hühner mehr bewegung, auch wenn der freilauf eingeschränkt ist.
Leitern, Stangen, Plateaus und Äste
Baue ein kleines Kletterparcours aus Leitern, Stangen und Plateaus. Nutze stabile Äste, Wurzeln und flache Steine als Trittstufen.
Erhöhte Plätze sind beliebt; sie geben Ausblick und fördern Koordination. Hängen einzelne Äste auf, damit die Tiere balancieren und hochfliegen können.
Verstecke schaffen: Körbe, Laub und Blumentöpfe
Verstecke geben Sicherheit. Stelle Weidenkörbe, Laubhaufen oder umgekippte große Blumentöpfe auf.
Solche Rückzugsorte reduzieren Stress und lassen Hennen natürliche Verhaltensweisen zeigen. Wechsle die Anordnung regelmäßig, damit der Reiz erhalten bleibt.
- Einfacher Parcours: Leitern, Stangen, Plateaus und Äste.
- Steine und Wurzeln als Trittstufen – erhöhte Plätze nutzen Hühner gern.
- Verstecke: Körbe, Laubhaufen oder große Blumentöpfe bieten Schutz.
- Achte auf sicheren Stand, keine scharfen Kanten und genug Platz.
- Beobachte die Tiere und passe Höhen an, damit alle mitkommen.
Mit regelmäßigen Umgestaltungen hältst Du die Motivation hoch. So bleiben Deine tiere aktiv und ruhig durch den winter.
Sandbad und Gefiederpflege gegen Federpicken
Ein sauberer Sandplatz stärkt die Pflege und hält lästige Parasiten in Schach. Staubbäder sind wichtige Elemente, damit Dein Gefieder trocken und gepflegt bleibt.

Staubbad einrichten: Wanne mit feinem Sand
Stelle im stall eine robuste Kunststoffwanne (25–90 l) auf und fülle feinen, abgerundeten Quarzsand ein. Der Sand reinigt das Gefieder mechanisch und saugt Feuchtigkeit aus.
Platziere trockene einstreu rund um die Wanne, damit kein Matsch entsteht und die Tiere sauber bleiben.
Federpicken vorbeugen: Abwechslung, Scharren und Pflege
Ein Sandbad bietet Pflege und Beschäftigung zugleich. Regelmäßig saubermachen: Kot entfernen und verschmutzten Sand ersetzen.
- Staubbad im stall bereithalten: tägliche Pflege und Parasitenkontrolle.
- Feiner Quarzsand bindet Feuchte und schützt das Gefieder.
- Beobachte die Tiere: Häufiges Baden kann auf Parasiten hindeuten.
- Mit weiteren Angeboten sinkt das Risiko von federpicken deutlich.
Mehr Hinweise zur Stallgestaltung und sicheren Platzierung findest Du unter Wachtelstall gestalten.
Licht und Legeleistung im Winter steuern
Die Länge und Stärke des Lichts entscheidet oft über stabile Legeleistung bei kurzen Tagen. Im Winter nehmen Tageslänge und Lichtintensität ab. Das führt schnell zu weniger eiern und verändert den Hormonhaushalt der Tiere.
Lichtdauer beachten: Zusatzlicht zur Stabilisierung
Plane sanftes Zusatzlicht mit einer Zeitschaltuhr, um die Tageslänge kontrolliert zu verlängern. Eine langsame Verlängerung um etwa 1–2 Stunden am Morgen oder Abend reicht oft aus.
Gib den hennen klare Ruhephasen: Dauerbeleuchtung stört den Organismus und reduziert langfristig die legeleistung. Stelle Lampen sicher auf, verlege Kabel geschützt gegen Picken.
Calcium und Muschelgrit: Stabile Schalen und gesunde Knochen
Sichere die Calciumversorgung mit Muschelgrit und mineralreichem hühnerfutter. Fehlt Calcium, bricht nicht nur die Schale ein – auch knochen leiden.
- Kontrolliere Rationen: Mineralien ergänzen, wenn die Legeleistung sinkt.
- Als hühnerhalter beobachtest Du die Gruppe und prüfst zuerst Licht- und Mineralienmanagement.
- Platziere Futterschalen trocken und sauber im stall.
Auslauf im Schnee sicher nutzen
Mit etwas Vorbereitung bleibt der Auslauf auch im Schnee nutzbar und sicher. Achte auf nassen, matschigen boden — das erhöht das Krankheitsrisiko und macht den Gang in den Freilauf unattraktiv.
Boden trocken halten und Nässe reduzieren
Decke stark beanspruchte Wege mit Rindenmulch oder Strohmatten, so vermeidest Du Matsch. Leite Schmelzwasser weg und ergänze einstreu am Stall-Eingang, damit Nässe nicht hinein getragen wird.
Bei Dauerschneefall verlegst Du Aktivitäten in den stall, bis der auslauf wieder trocken ist.
Kamm und Kehllappen schützen
Bei strengen temperaturen reibst Du Kamm und kehllappen vorsichtig mit melkfett ein. So verhinderst Du Erfrierungen und Rissbildung.
Stelle wasser und Futter bei starkem Schneefall in den Stall, damit hennen sicher trinken und fressen. Prüfe außerdem Zäune und Überdachungen, damit der freilauf nicht zufriert.
- Wegabdeckungen verhindern rutschigen boden.
- Stroh oder Mulch reduzieren feuchtigkeit effektiv.
- Futter & wasser bei Schneefall ins Stall bringen.
- Melkfett schützt Kamm und kehllappen bei Minusgraden.
So hältst Du Deine Hühner den ganzen Winter über bei Laune
Mit einfachen Routinen und wechselnden Reizen bleibt der Stall lebendig und Deine Hennen aktiv.
Wechsle über Wochen: Obst oder Gemüse am Seil, Heunetze mit Luzerne, Futterball oder ein Futterspender. Ergänze wöchentlich Grünfutter und ab und zu Würmer oder Insekten für extra Motivation.
Achte zugleich auf trockenes Stallklima: Fenster abdichten, kurz lüften, warme Einstreu aus Holzspänen und Stroh und frostfreies Wasser (Tränkenwärmer oder warmes Wasser). Schütze Kamm und Kehllappen bei starken Minusgraden mit Melkfett.
Sorge für Mineralien, damit Eier und Knochen stark bleiben, und nutze Verstecke, Kletterangebote und das Sandbad als tägliche Impulse. Halte Freilauf flexibel: bei gutem Wetter kurz raus, sonst drinnen spannend gestalten.
Mehr Details zu Eiern und Haltung findest Du hier: Warum manche Eier weiß und manche. So bleibt der hühner winter kurzweilig, gesund und sicher für alle Tiere.

