Du willst deine katze sicher durch die kalte Zeit bringen. Dieser Leitfaden zeigt dir, was wirklich hilft und welche Handgriffe du täglich nutzen kannst.
Viele katzen putzen sich bis zu vier Stunden am Tag. Ein dichtes Unterfell kann verfilzen und Knoten bilden. Deshalb sind tägliches Striegeln mit einer Softbürste und der Wechsel zwischen grob und fein gezinkten Kämmen sinnvoll.
Wir erklären, wie du Verfilzungen vorsichtig mit einer abgerundeten Schere löst und wann Baden wirklich nötig ist. Baden bleibt selten, nutze lieber ein geeignetes Shampoo oder Trockenshampoo als Alternative.
Auch Wohnungskatzen bauen jetzt ein dichteres Fell auf. Regelmäßige Pflege reduziert Haarballen, schützt die Haut und stärkt die Bindung zwischen dir und deiner katze.
Im weiteren Text bekommst du konkrete Tipps für Kurzhaar- und Langhaarkatzen, passende Tools und kurze, stressarme Pflegeeinheiten.
Warum Winterzeit für deine Katze besondere Fellpflege bedeutet
Wenn die Temperaturen sinken, reagiert das Fell deiner katze oft deutlich sichtbar.
Die kalte zeit steigert den Stoffwechsel bei vielen Tieren, vor allem bei Freigängern. Sie bauen dichteres Haar und viel Unterwolle auf, um Wärme zu speichern.
Auch Wohnungskatzen bilden jetzt oft dichteres Deckhaar und lose Haare. Ein zu dichtes Unterfell lässt wenig Luft an die Haut und verfilzt schneller.
- Häufigeres Bürsten erleichtert den saisonalen Fellwechsel und entfernt lose Haare.
- Gezielte Pflege regt die Hautdurchblutung an und beugt Verfilzungen vor.
- An der Menge der ausfallenden Haare erkennst du, wie intensiv du deine Routine anpassen solltest.
Mit kurzen, regelmäßigen Einheiten reduzierst du Stress und sorgst dafür, dass das Fell gesund bleibt. So unterstützt du die natürliche Anpassung deiner katze an kältere Tage.
Werkzeuge, Vorbereitung und Timing: So startest du die Pflege richtig
Mit den richtigen Hilfsmitteln wird das Bürsten zur entspannten Routine.
Bürsten, Kämme, Flohkamm oder Handschuh
Wähle die Softbürste für tägliches Striegeln. Sie nimmt lose Haare auf und schont die haut.
Je nach Dichte des fell nutzt du grob oder fein gezinkte Kämme. Ein Flohkamm mit feinen Metallzinken hilft beim Parasiten-Check.
Sanftes Entknoten
Lockere Knoten zuerst mit den Fingern und arbeite dann mit dem Kamm. Lege den Kamm zwischen haut und Fell als Schutz.
Wenn nötig, schneide vorsichtig mit einer abgerundeten Schere. So vermeidest du Verletzungen und reduzierst Stress.
Routinen festlegen: Kurzsessions vs. gründliche Einheiten
- Kurze tägliche Sessions (3–5 Minuten) erhöhen die Akzeptanz deiner katze.
- Längere Einheiten planst du für intensiven Fellwechsel im winter oder Frühjahr/Herbst.
- Nutz einen Pflegehandschuh als Alternative bei sensiblen katzen und belohne kooperatives Verhalten mit Leckerlis.
Kombiniere Tools: erst Bürste, dann Kamm, zuletzt Handschuh. Achte auf Signale der katze und nimm bei Unruhe Pausen. So sparst du zeit und sorgst für ein gesundes, glänzendes Fell.
Katzenfell im Winter richtig pflegen: Schritt-für-Schritt im Alltag
Ein klarer Ablauf beim Bürsten schützt die haut und macht die Pflege angenehmer. Halte die Sessions kurz, ruhig und zuverlässig.
Mit dem Strich bürsten, Haut schonen, lose Haare effizient entfernen
Du startest jede Session, indem du das fell deiner katze abschnittweise mit dem Strich bürstest. So schonst du die haut und vermeidest Ziepen.
Arbeite von Kopf über Rücken zu Flanken und Schwanz. Empfindliche Partien wie Bauch und Beininnenseiten sparst du für ruhige Momente auf.
Nutze kurze Züge und klopfe Haare aus der Bürste, damit du lose Haare sammelst statt sie zu verteilen. Streue Mikro‑Pausen ein und lobe deine katze.
Haarballen vorbeugen und Bindung stärken durch regelmäßige Pflege
- Ergänze die Routine 1x pro tag mit einem schnellen Flohkamm-Check bei Freigängern.
- Je mehr lose Haare du entnimmst, desto seltener entstehen Haarballen und Verdauungsprobleme.
- Schließe die Einheit mit einem Handschuh ab, um das Fell anzulegen und Talg zu verteilen.
- Notiere auffällige Stellen (Rötungen, Schuppen, Hotspots) und kläre sie bei Bedarf tierärztlich ab.
Regelmäßiges Bürsten stärkt die Bindung, hält die Wohnung sauber und schützt deine katze langfristig.
Kurzhaar vs. Langhaar: Pflegepläne, die wirklich funktionieren
Ein gezielter Plan für Kurzhaar- oder Langhaar-Katze spart Zeit und verhindert Filz. Die Routine richtet sich nach Haarlänge, Aktivität und Jahreszeit.
Kurzhaar: klarer Rhythmus
Wöchentlich gründlich bürsten, im intensiven Fellwechsel alle paar tage. Immer mit dem Strich arbeiten, um die Haut zu schonen.
Langhaar: tägliche Feinarbeit
Täglich zuerst die Unterwolle, dann das Deckhaar durchgehen. So vermeidest du Knoten und dichte Filzstellen.
- Kontrolliere neuralgische Stellen: Achseln, hinter den Ohren, Bauch und die Hüftpartie.
- Knoten lösen: mit den Fingern lockern, mit dem Kamm ausarbeiten, nur nahe am Kamm schneiden.
- Bei starkem Filz Schermaschine mit Aufsatz benutzen, langsam in Fellrichtung, Kamm als Hautschutz.
- Langhaar: Po-Bereich regelmäßig stutzen, damit Hygiene erhalten bleibt.
- Passe die Frequenz im winter an und verlängere Sessions nur, wenn deine katze ruhig bleibt.
Freigänger oder Wohnungskatze: Winterfell, Pfoten und Haut gesund halten
Auch drinnen lebende Katzen passen ihr Fell an kältere Monate an. Deshalb lohnt es sich, Fellwechsel und Pfoten regelmäßig zu kontrollieren.
Auch Hauskatzen bilden Winterfell: Lose Haare managen, Fellwechsel erleichtern
Tägliches Bürsten entfernt lose Haare und reduziert Haarballen. So gelingt der Fellwechsel stressärmer für dich und deine katze.
Achte besonders auf dichte Unterwolle: je dichter sie ist, desto öfter bürstest du, damit keine Filzplatten entstehen.
Kombiniere den Fellscan mit einem schnellen Check auf Dornen oder Grannen rund um Bauch und Flanken.
Pfotenpflege bei Schnee und Salz: Kontrolle, Eis entfernen, Ballen eincremen
Nach Touren im schnee kontrollierst du die Pfoten: Entferne Eis- und Salzreste vorsichtig und prüfe die Zwischenräume.
Trockene Ballen werden dünn mit Kokosöl oder spezieller Pfotencreme eingerieben. Das schützt die haut und beugt Rissen vor.
Junge, alte oder kranke katzen hältst du bei starkem Frost lieber im haus. Richte eine warme Rückzugszone ohne Zugluft ein, damit sich die Tiere schnell aufwärmen.
- Regelmäßig lose Haare entfernen, um den Fellwechsel zu erleichtern.
- Pfoten nach Outdoor-Gängen sorgfältig säubern und auf Verletzungen prüfen.
- Ballen dünn mit Kokosöl oder Pfotencreme pflegen, um die haut geschmeidig zu halten.
Ernährung und Ergänzungen: Von innen für starkes Fell und robuste Haut sorgen
Was du deiner Katze täglich fütterst, wirkt sich direkt auf Haut und Haar aus. Eine ausgewogene Basis hilft, Abwehrkräfte zu stärken und Erkältungen vorzubeugen.
Hochwertiges Futter und Omega-Fettsäuren
Setze auf Futter mit hohem Fleischanteil und klarer Deklaration. Natürliche Rohstoffe liefern Aminosäuren, die Haarwurzeln stützen und das Immunsystem stärken.
Meide Produkte mit Zucker, Getreide oder künstlichen Zusätzen. Solche Extras belasten Verdauung und Abwehr.

- Futter mit hohem Fleischanteil für ein glänzendes fell.
- Kein Zucker oder Getreide, um Unverträglichkeiten zu vermeiden.
- Leinöl als Quelle für Omega‑3/-6 in Absprache mit dem Tierarzt ergänzen.
- Beobachte deine Katze über mehrere tage und passe Dosierung behutsam an.
- Nutze funktionale Leckerlis mit Fettsäuren, damit Innen- und Außenpflege zusammenwirken.
- Bei Juckreiz, Schuppen oder stumpfem Fell früh umstellen und Tierarzt prüfen lassen.
Mehr Details zu passendem Futter findest du in den Fütterungsempfehlungen für Katzen.
Waschen nur im Notfall: Schonend reinigen, Stress vermeiden
Ein Vollbad ist für Katzen meist Stress — und oft unnötig. Die meisten Tiere reinigen sich selbst und kommen mit kurzer täglicher Pflege gut durch die kalte Zeit.
Wenn Verschmutzung, starker Filz oder Parasiten auftreten, muss gehandelt werden. Dann solltest du sanft und zügig vorgehen und nur geeignete Produkte verwenden.
Wann ein Bad sinnvoll ist und welche Shampoos geeignet sind
Bade nur bei deutlicher Verschmutzung, Verfilzung nahe der Haut oder nach einem Parasitenbefall. Nutze ausschließlich katzenspezifische Shampoos.
Achte auf pflegende Inhaltsstoffe wie Aloe Vera, Glycerin oder Kamille. Spüle gründlich und trockne deine Katze komplett, bevor sie wieder nach draußen darf.
Trockenshampoo als stressarme Alternative
Bei ängstlichen Katzen ist Trockenshampoo oft die bessere Wahl. Es reduziert Feuchtigkeit, pflegt das Fell und vermeidet Panik durch Wasser.
- Nur baden bei starken Verschmutzungen, Filz oder Parasiten.
- Nur katzen‑geeignete Shampoos nutzen; sorgfältig ausspülen.
- Mit Handtüchern trockenreiben und im Warmen vollständig trocknen lassen.
- Bei Schnee lieber Pfoten reinigen und dann bürsten statt sofort baden.
- Trainiere Berührungen an Pfoten, Bauch und Schwanz, damit seltene Bäder ruhiger ablaufen.
Wärme, Sicherheit und Wohlfühlzonen: So fühlt sich deine Katze durch den Winter
Kleine Wärmeinseln und sichere Wege ins Haus geben deiner Katze Ruhe und Schutz bei Schnee und Kälte.
Halte die Raumtemperatur konstant zwischen 18 und 24 °C und richte mehrere kuschelige Liegeplätze ohne Zugluft ein. Eine sichere Infrarotlampe oder Plätze in Heizungsnähe sind gute Wärmepunkte.
Mehr Schlaf ist jetzt normal. Beobachte Appetit und Verhalten und rufe bei Zweifeln lieber einmal am Tag die Praxis an.
Ermögliche einen sicheren Zu- und Ausgang mit einer Katzenklappe und vermeide angekippte Fenster. Kombiniere Wohlfühlzonen mit kurzen Pflege‑Routinen an Lieblingsplätzen.
Nach Touren wischst du Feuchtigkeit am Fell und an den Pfoten ab, bevor deine Katze sich aufwärmt, um Auskühlung zu verhindern.

