Wenn Dein pferd im kalten saisonal wechselnden Klima öfter husten zeigt, willst Du schnell wissen, ob es harmlos ist oder ärztliche Hilfe braucht.
Diese kurze Einführung erklärt, worauf Du achten musst: welche Symptome ernst sind, wie Zugluft, staubiges Heu oder feuchte Luft die lunge belasten und welche einfachen maßnahmen im Alltag helfen.
Gelegentlicher Husten ohne Fieber ist oft kein Notfall. Fieber oder gelb-grüner Nasenausfluss sind jedoch Warnsignale und erfordern den Tierarzt.
Ich zeige Dir praxisnahe Tipps für besseren Stallalltag, mehr frischen luft und staubarme Fütterung. So entlastest Du die Atemwege Deiner pferde und kannst Probleme früh erkennen.
Warum der Winter die Atemwege Deines Pferdes besonders fordert
In der kalten Saison treffen niedrige Temperaturen und schlechte Stallluft zusammen — das belastet die atemwege vieler pferd.
Geschlossene Fenster und unzureichende Lüftung lassen staub, schimmelsporen und ammoniak in der Luft ansteigen. Diese Mischung reizt die Schleimhäute und macht die Lunge empfindlicher.
Kälte schwächt das Immunsystem. Dadurch nehmen akute Infekte und Verschlechterungen bestehender atemwegserkrankungen zu. Zäher Schleim erschwert die Selbstreinigung der Bronchien.
Kurz gesagt: Die Kombination aus kalter luft, hoher Feuchte und belasteter Stallluft erhöht das Risiko für atemwegsprobleme.
- Hohe staubkonzentration bindet Endotoxine und Pilzfragmente.
- Schimmelsporen aus Heu und Einstreu gelten als zentrale ursachen für Reizungen.
- Ammoniak aus feuchter Einstreu verschlimmert beschwerden der Schleimhaut.
- Für pferde bedeutet das: Gute Lüftung reduziert Probleme spürbar.
Warnzeichen rechtzeitig erkennen: Wann Du den Tierarzt rufen solltest
Achte genau auf klare symptome. Husten kann harmlos wirken, doch bestimmte Zeichen verlangen schnelle Abklärung.
Typische Symptome: Husten, Nasenausfluss, Fieber und Atemnot
Ruf den tierarzt, wenn Husten mit fieber oder gelb-grünem nasenausfluss auftritt. Das deutet auf eine mögliche bakterielle oder virale Infektion.
Starke atemnot, ruhende Atemfrequenz über 14/min oder ein „pumpendes“ Atmen mit sichtbarer Baucharbeit sind Notfälle.
Ansteckung vs. Allergie: Ein Pferd hustet oder der ganze Stall?
Hustet nur ein pferd ohne fieber und ohne verfärbten Schleim, liegt oft eine Reizung durch staub oder schimmel im heu/Einstreu nahe.
Husten im ganzen bestand spricht eher für eine ansteckende atemwegserkrankung durch viren oder bakterien. Dokumentiere Häufigkeit, Art des nasenausflusses und den Verlauf. Diese Angaben helfen dem tierarzt bei der Diagnose.
- Häufiges Husten nach Stallruhe → Hinweis auf Heu- oder Stauballergie.
- Plötzliche Verschlechterung, Fressunlust oder hohes fieber → sofort Tierarzt kontaktieren.
- Messbare Werte (Atemfrequenz, Schleimfarbe) notieren und weitergeben.
Häufige Ursachen im Winter: Staub, Schimmelsporen, Ammoniak und kalte Luft
Viele Hustenfälle entstehen nicht durch Viren, sondern durch belastete Luft und schlecht gelagertes Futter. Solche ursachen treffen besonders oft in geschlossenen Ställen zusammen.
Stallluft als Risikofaktor
Geschlossene Fenster erhöhen die Konzentration von Schwebstoffen und ammoniak im Stall. Hohe Luftfeuchte fördert schimmelsporen in Wänden, Einstreu und Lagern.
Ammoniak reizt die Schleimhäute und macht das pferd anfälliger für Allergien. Saubere, trockene Boxen und guter Luftaustausch reduzieren dieses Risiko sichtbar.
Heu, Einstreu und Futterqualität
Heu ist ein häufiger Auslöser: Verpacktes Heu kann Schimmelsporen enthalten, loses Heu staubt oft stark. Stroh als Einstreu bringt zusätzlich viel staub und manchmal Schimmel mit.
- Zentrale ursachen für husten sind verschlechterte Stallbedingungen: geschlossene Fenster sammeln staub, ammoniak und Feuchtigkeit.
- Staub bindet Pilzfragmente und Endotoxine, die tief in die Bronchiolen eindringen und Entzündungen verstärken.
- Auch schlechtes futter oder feuchtes Heu fördert bakterienwachstum und erhöht das Risiko für atemwegserkrankungen.
Atemwegsprobleme bei Pferden im Winter vermeiden: Die wichtigsten Maßnahmen im Alltag
Schon einfache Maßnahmen im Stallalltag senken Reizstoffe und verringern Hustenrisiken. Diese kurzen Tipps helfen Dir, die Luftqualität zu verbessern und die atemwege Deines pferdes zu schonen.
Frische Luft statt Staubwolke: Gute Belüftung im Stall ohne Zugluft
Öffne regelmäßig Lüftungsflächen, aber vermeide direkte Zugluft. So reduzierst Du Staub, Ammoniak und Feuchte.
Mehr Zeit draußen: Bewegung an der frischen Luft unterstützt die Lunge
Plane mehr Zeit im Freien ein. Bewegung fördert die Durchlüftung der lunge und hilft beim Abtransport von Schleim.

Heu wässern oder dämpfen
Wässere Heu 10–15 Minuten oder dämpfe es professionell, um staub und Schimmelsporen zu senken. Verfüttere es schnell nach dem Wässern.
Praktische weitere Maßnahmen
- Stelle auf staubarme Einstreu (Flachs oder grobe Holzspäne) um statt Stroh.
- Führe staubige Arbeiten nur durch, wenn die pferde draußen sind, und lüfte danach gut.
- Feuchte die Reitbahn vor dem Training an, um Staub zu minimieren.
- Stärke das immunsystem mit ausgewogenem futter, Mineralien und moderater bewegung.
- Bei leichtem husten das Training anpassen: länger aufwärmen, weniger Intensität.
- Setze Kräuter wie Thymian, Spitzwegerich oder Eibisch als warmen Sud über dem futter gezielt ein.
Kleine, tägliche maßnahmen summieren sich. So sinkt die Belastung der atemwege Deines pferdes und die Lunge bleibt entspannter.
Inhalation im Winter: So unterstützt Du Bronchien und Lunge effektiv
Richtig angewandt, macht Inhalation im Winter den Unterschied für Bronchien, Lunge und den Abtransport von Schleim. Plane Zeit und Komfort für Dein pferd ein und bespreche Dauer und Lösung mit dem Tierarzt.
Mesh‑Vernebler richtig nutzen
Vorwärmen verbessert die Leistung. Halte Vernebler und Lösungen bei Raumtemperatur bereit, damit feine Aerosole zuverlässig in Bronchien und Lunge gelangen.
Reinige die Mesh‑Membran regelmäßig. Nur so bleibt die Partikelgröße gleich und Dein pferd kann die Wirkstoffe tief einatmen.
Ultraschall‑Geräte im Kälte‑Einsatz
Nutze passende Kontaktflüssigkeit und bring das Gerät auf Betriebstemperatur. Bei sehr niedrigen Temperaturen hilft lauwarme Kontaktflüssigkeit, schneller Nebel zu erzeugen.
Geräte- und Flüssigkeitenpflege
- Lagere Vernebler, Masken und Flüssigkeiten frostfrei.
- Gefrorene Lösungen nicht mehr verwenden; Einfrieren verändert Wirksamkeit.
- Entleere Flüssigkeiten nach der Anwendung, um Frostschäden zu vermeiden.
Wärme während der Inhalation
Wärme entspannt die Atemmuskulatur: Solarium oder wärmende Decken können das Atmen erleichtern und die Durchblutung der Schleimhäute fördern.
Inhalation befeuchtet die Atemwege, löst Schleim und unterstützt Pferden mit bestehenden Atemwegserkrankungen. Darüber hinaus beobachte die Toleranz Deines Tieres und passe Sitzungen zeitlich an.
Von akut bis chronisch: Richtig handeln, bevor es zum Pferde-Asthma wird
Je früher Du reagierst, desto besser sind die Chancen, dass das pferd wieder frei atmet. Bei akutem husten mit Fieber oder deutlichem nasenausfluss kontaktiere zeitnah den tierarzt.
Schonung, gezielte Medikamente gegen Entzündung und schleim sowie Bewegung an frischer Luft fördern die Erholung. Antibiotika helfen nur bei bakteriellen Befunden.
Bleiben die Beschwerden, kann der tierarzt Abhören, Endoskopie oder Röntgen empfehlen, um atemwegserkrankungen klar einzuordnen. Achte auf atemnot, schnelle Ermüdung oder pumpende Atmung.
Stärke das immunsystem mit gutem futter und schimmelfreiem heu, optimiere Stallluft und setze Kräuter nur nach Rücksprache ein. So schützt Du Bronchien und die atemwege Deines pferdes langfristig.

