Wenn die kalte jahreszeit kommt, ändern sich Bedarf und Verhalten vieler katzen. In diesem How‑to zeige ich dir, wie du das Futter sinnvoll handhabst, ohne die Routine unnötig zu stören.
Du lernst, warum eine katze in der dunkleren Phase oft anders frisst und wann Beobachtung nötig ist. Das hilft dir, den Energiebedarf realistisch einzuschätzen.
Kleine Stellschrauben reichen meist aus. Ich erkläre, wie du Portionen für Freigänger und Wohnungstiere feinjustierst und Verdauung stabil hältst.
Praktische Tipps zeigen, wie du Wasser- und Napfstellen winterfest machst und eine einfache, wettergeschützte Futterstelle baust, falls du draußen unterstützen willst.
Am Ende bekommst du Hinweise zur sinnvollen Mischung aus Nass- und Trockenfutter und typische Fehler, die du vermeiden solltest.
Warum deine Katze im Winter anders frisst: Appetit, Kälte und Energiebedarf
Viele katzen verändern ihr Fressverhalten, sobald die Tage kürzer und kühler werden. Oft siehst du gleichzeitig mehr Appetit und mehr Müdigkeit.
Freigänger brauchen bei kälte zusätzliche Energie für Wärme und Aktivität. Wohnungskatzen bewegen sich dagegen weniger und neigen eher zu Gewichtszunahme.
Eine kleine, saisonale Gewichtszunahme kann normal sein und sich im Frühjahr wieder ausgleichen. Hartnäckiger Heißhunger oder plötzlicher Appetitverlust können jedoch auf probleme wie Stress, Parasiten oder Nährstoffmängel hinweisen.
- Beobachte Aktivität und Fressverhalten: mehr draußen = mehr Kalorien sinnvoll.
- Achte auf Begleitsymptome: Mattigkeit, Erbrechen oder stumpfes Fell sind Warnsignale.
- Führe ein wöchentliches Wiegeprotokoll und prüfe die Körperkondition regelmäßig.
- Reagiere mit kleinen Änderungen in der ernährung statt mit drastischen Wechseln.
Wenn Heißhunger oder Gewichtsverlust andauern, vereinbare zeitnah einen Tierarzttermin, damit mögliche Ursachen ausgeschlossen werden.
Katzenfutter im Winter anpassen: praktische Schritte für die kalte Jahreszeit
Deine Katze zeigt oft subtile Signale, wenn ihr Energiebedarf durch sinkende Temperaturen leicht steigt.
Beobachte Haltung, Aktivität und Gewicht über zwei Wochen, bevor du etwas veränderst.
Starte mit kleinen Portionenänderungen statt großen Umstellungen. Für Freigänger teste 5–10 % mehr futter; für Wohnungskatzen reduziere die Menge um 5–10 % und kontrolliere das Gewicht nach 7–14 Tagen. Streiche Extra-Leckerli fast vollständig, um Kalorien zu sparen.
Praktische Schritte
- Wiegen: Nutze Küchenwaage und Messbecher, um exakte Rationen zu geben.
- Qualität vor Masse: Hochwertiges Eiweiß und Fett statt leerer Kalorien.
- Mehrere Mahlzeiten: Teile die Tagesration in kleine Portionen, um Heißhunger zu dämpfen.
- Sorten & Zeiten beibehalten: Ändere nur die Grammzahl pro Mahlzeit.
- Tierarzt fragen: Bei Nahrungsergänzung oder anhaltenden Problemen professionelle Tipps einholen.
Probleme erkennen
Frisst deine katze viel, bleibt aber schlank, prüfe Parasiten und Stressoren.
Verliert sie trotz mehr futter Gewicht, ist ein Tierarztbesuch ratsam.
Freigänger vs. Wohnungskatzen: Ernährung und Kalorien je nach Aktivität und Temperaturen
Je nachdem, ob deine Katze draußen Streifzüge macht oder drinnen bleibt, verändert sich ihr Energiebedarf. Passe die Rationen an die aktuellen temperaturen und das Verhalten an, statt pauschal mehr oder weniger zu füttern.
Freigänger: hochwertige Energie und leichte Fettschicht
Freigänger dürfen bei kalten Tagen etwas größere Portionen bekommen. Eine kleine Fettschicht schützt zusätzlich gegen Kälte und verschwindet meist im Frühjahr wieder.
- Mehr Draußenzeit = moderat mehr futter, vor allem protein- und fettreiche Sorten.
- Setze auf Qualität, damit Muskulatur und Wärmehaushalt unterstützt werden.
- Flexible Anpassung nach Tageswetter: wenig draußen = weniger, lange Touren = etwas mehr.
Wohnungskatzen: weniger Bewegung, gezieltes Spiel und Portionenkontrolle
Bei wohnungskatzen reduzierst du die Menge leicht und ersetzt Leckerli durch Spielsequenzen. Kurze Jagdspiele über Tag verbessern Stoffwechsel und halten fit.
Kontrolliere wöchentlich Taille und Energielevel, damit du schnell reagieren kannst.
Wasser, Napf und Kälte: so bleibt die Versorgung sicher
Wasser kann bei Frost schnell knapp werden, deshalb lohnt es sich, Trinkstellen regelmäßig zu kontrollieren.
Gefrorenes vermeiden
Stelle mehrmals am Tag frisches wasser bereit und tausche Eis sofort aus.
Nassfutter kühlt draußen schnell ab oder friert; verkürze die Standzeiten und biete lieber kleinere Portionen öfter an.
Biete bei Bedarf lauwarmes Wasser an, das fördert die Aufnahme, besonders bei trockener Heizungsluft.
Der richtige Napfplatz
Positioniere den napf zugfrei, leicht erhöht und rutschfest, damit deine katze entspannt trinken kann.
Draußen: windgeschützte, dunkle Schalen nutzen – sie erwärmen sich bei Sonne etwas besser bei niedrigen temperaturen.
Drinnen: halte Abstand zu Heizkörpern und kontrolliere Zimmertemperatur der Futterstelle. Reinige Näpfe täglich.
- Mehrere Wasser- und Futterplätze reduzieren Stress bei mehreren katzen.
- Bei Streunern: geschützte Orte wählen und täglich frisches Wasser sowie Futter bereitstellen.
- Gefrorenes wasser immer ersetzen, um Dehydrierung zu vermeiden.
Nassfutter oder Trockenfutter im Winter: was jetzt sinnvoll ist
Bei Frost und kurzen Tagen fragt sich oft, ob Nass- oder Trockenfutter die bessere Wahl ist. Beide Formen haben Vor- und Nachteile, je nach Aufenthaltsort deiner Katze und Zugang zu Wasser.
Nassfutter wärmen, Trockenfutter dosieren
Im Freien friert nassfutter schnell ein. Drinnen sorgt leicht erwärmtes Nassfutter für mehr Aroma und Trinken. Trockenfutter entzieht beim Verdauen Wasser; das kann problematisch sein, wenn Streuner kaum Trinkstellen finden.
- Biete nassfutter zimmerwarm an, indem du Beutel oder Dose kurz im Wasserbad temperierst.
- Dosier Trockenfutter streng nach Plan und schaffe zusätzliche Trinkanreize; draußen ist es ohne Wasserquelle ungeeignet.
- Setze auf eine clevere Mischung, die deine Katze verträgt, und halte den napf nicht stundenlang prall gefüllt.
- Vermeide extra Leckerli; nutze stattdessen einen Teil der Tagesration als Belohnung beim Spiel.
- Bei Außeneinsätzen: kurze Standzeiten, kleinere Portionen und windgeschützte Futterstellen.
Streunerkatzen im Winter unterstützen: einfache Futterstelle selber bauen
Mit wenig Aufwand kannst du eine windgeschützte, gedämmte Futterstation bauen, die Nassfutter länger weich hält. Das hilft streunenden katzen bei niedrigen temperaturen und reduziert Verderb.

Materialliste
- 2–3 cm Styropor (Verpackung oder Baumarkt)
- ausgespülter Tetrapack mit Schraubverschluss
- Styroporkleber, Cutter/Skalpell, Lineal, Bleistift
- ein stabiler Napf oder flache Schale
So geht’s
- Tetrapack gründlich ausspülen und trocknen.
- Styropor mit Tetrapack als Maß zuschneiden; plane einen kleinen Luftspalt ein.
- Wände so formen, dass der Napf waagerecht steht und eine Seite leicht erhöht ist.
- Aussparung für den Schraubverschluss schneiden; Teile mit Kleber sichern, Verschluss-Seite locker mit Strick fixieren.
- Vor dem Einsatz Tetrapack mit warmem wasser füllen als Wärmespeicher.
Anwendung in der Praxis
Stelle nassfutter kurz bevor die Tiere kommen auf die gedämmte Plattform. Die Wärme im Tetrapack verzögert das Anfrieren bei Kälte.
Lege mehrere Futterstellen an, wenn mehrere katzen in der Gegend fressen. So vermeidest du Gedränge und Stress.
Wichtig
- Hygiene: Kleine Portionen häufig erneuern, Futterreste entfernen, um Probleme wie Rattenbefall zu vermeiden.
- Informiere menschen in der Nachbarschaft und bitte um Zustimmung, damit es keine Missverständnisse gibt.
- Sichte kranke Tiere und melde auffällige Fälle dem Tierschutz. So schützt du die Tiere in dieser jahreszeit.
Gut durch die Jahreszeit: kleine Anpassungen, viel Wirkung – und immer dein Auge auf der Katze
Mit wenig Aufwand und aufmerksamer Beobachtung meisterst du die kühle Saison für deine Katze gut. Kleine Änderungen bei Portionsgrößen reichen meist; streiche zusätzliche Leckerli und beobachte das Gewicht.
Prüfe wöchentlich Körperkondition und passe Futter in 5–10 %‑Schritten an. Für Wohnungskatzen wichtig: kürzere Portionen und täglich kurze Spielsequenzen, damit Energie verbrannt wird.
Halte katzenfutter hochwertig und vertraut und achte darauf, dass Wasser- und Futterstellen nicht einfrieren oder verderben. Diese Tipps sind einfache Leitplanken für die Jahreszeit.
Bei Heißhunger, Gewichtsverlust oder anhaltenden Problemen ziehe den Tierarzt hinzu. Lass dich bei Bedarf zu Blutbild, Parasitencheck und einem Futterplan beraten, damit deine katzen sicher durch den winter kommen.

