Wieviele Rehe gibt es auf der Welt?

Die weltweite Population der Rehe, insbesondere des Rehs (Capreolus capreolus), beläuft sich auf geschätzte 2,5 Millionen Exemplare in Deutschland und macht es somit zur häufigsten Rehart in Europa. Diese Tierarten haben sich erfolgreich an verschiedene Lebensräume angepasst, sei es in strauchreichen Mischwäldern oder offenen landwirtschaftlichen Steppen. Trotz stabiler Bestände in vielen Regionen gibt es auch Herausforderungen, die die Verbreitung der Rehe bedrohen, wie Jagd und Lebensraumverlust. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat das Reh 2019 zum Tier des Jahres erklärt, um das Bewusstsein für seine ökologischen Bedürfnisse zu stärken.

Die globale Verbreitung von Rehen

Rehe sind weit verbreitet und besiedeln eine Vielzahl von Lebensräumen. Ihre Anpassungsfähigkeit hat dazu geführt, dass sie in unterschiedlichen Regionen der Welt leben. Bei der Betrachtung der Lebensräume von Rehen stehen vor allem strauchreiche Mischwälder, Feldgehölze und Wiesen im Fokus. Diese Gebiete bieten ihnen Schutz und ausreichend Futter, was sich positiv auf das Verhalten von Rehen auswirkt. Rehe zeigen eine interessante Lebensweise, indem sie meist als Einzelgänger auftreten, sich aber in Notfällen, besonders im Winter, in Gruppen zusammenfinden. Diese sogenannten Sprünge bieten ihnen Sicherheit und erhöhen die Überlebenschancen.

Lebensräume und Lebensweise

Die Rehe und Lebensraum sind eng miteinander verbunden, da die Umgebung direkt ihre Lebensweise beeinflusst. Sie sind Konzentratselektierer, was bedeutet, dass sie vorzugsweise eiweißreiche und leicht verdauliche Pflanzen konsumieren. Diese Ernährungsweise erfordert eine Umgebung, die reich an geeigneten Pflanzen ist. Das extreme Sicherheitsverhalten der Rehe zwingt sie dazu, Dickichte als Schutz vor Fressfeinden wie Füchsen und Luchsen zu nutzen. Ihre territoriale Natur drückt sich besonders bei Rehböcken aus, die ihre Reviere hartnäckig verteidigen und sich aktiv um die Anwesenheit von Weibchen kümmern.

Bevölkerungszahlen nach Regionen

Die Rehpopulationen in Deutschland belaufen sich auf etwa 2,5 Millionen Individuen. Diese Zahl verdeutlicht die regionale Verbreitung von Rehen in verschiedenen Landschaften des Landes. Während sich die Bestände stabilisiert haben, sind die Jagdzahlen angestiegen. Der Deutsche Jagdverband registriert jährlich über 1,25 Millionen erlegte Rehe, was sowohl die Bestandsregulierung als auch die ethischen Überlegungen zur Jagd in den Fokus rückt. Regional gibt es deutliche Unterschiede in der Verbreitung, mit tendenziell höheren Beständen in nördlichen Ländern wie Norwegen im Vergleich zu südlichen Regionen wie Spanien, wo die Zahlen stark variieren.

Rehe: Biologische Merkmale und Verhalten

Rehe sind faszinierende Geschöpfe, die durch ihre einzigartigen Körpermerkmale und Verhaltensweisen bestechen. Als kleinste Hirschart Europas erreichen sie eine Schulterhöhe von etwa 63 bis 67 cm und ein Gewicht zwischen 10 und 35 kg. Diese Anpassungen ermöglichen es ihnen, sich geschmeidig durch ihre Lebensräume zu bewegen, die Wälder, offene Flächen und landwirtschaftliche Gebiete umfassen. Ihre Farbgebung wechselt mit den Jahreszeiten, wobei sie im Sommer einen glänzenden und im Winter einen schüchternen Pelz tragen.

Körperliche Merkmale

Das Gewicht und die Größe von Rehen variieren je nach Geschlecht und Region. Männliche Rehe, auch Böcke genannt, sind an ihrem Geweih zu erkennen, das bis zu 20 cm lang werden kann und jährlich abgeworfen wird. Im Frühjahr beginnt das Geweih wieder zu wachsen. Rehe sind für ihre Schnelligkeit bekannt und können Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreichen, was ihnen hilft, ihren natürlichen Feinden wie Wölfen und Luchsen zu entkommen.

Fortpflanzung und Sozialverhalten

Die Fortpflanzung von Rehen erfolgt im Juli und August während der sogenannten Brunftzeit. In dieser Zeit lockt der Bock das Weibchen, die Ricke, an. Die Tragzeit beträgt etwa 42 Wochen, wonach meist ein bis drei Kitze im Mai oder Juni zur Welt kommen. Ein bemerkenswertes Merkmal des Sozialverhaltens von Rehen ist ihre Territorialisierung, bei der sich die Tiere in sozialen Gruppen, sogenannten „Sprüngen“, zusammenschließen, insbesondere im Winter. Lautäußerungen und Körperhaltungen spielen eine wichtige Rolle in ihrer Kommunikation, was zeigt, dass Rehe komplexe soziale Strukturen pflegen.